Vektorraum/Basiswechsel/Diagramm/Einführung/Textabschnitt
Wir wissen nach Fakt, dass in einem endlichdimensionalen Vektorraum je zwei Basen die gleiche Länge haben, also die gleiche Anzahl von Basisvektoren besitzen. Jeder Vektor besitzt bezüglich einer jeden Basis eindeutig bestimmte Koordinaten (oder Koeffizienten). Wie verhalten sich diese Koordinaten zu zwei Basen untereinander? Dies beantwortet die folgende Aussage.
Es sei ein Körper und ein -Vektorraum der Dimension . Es seien und zwei Basen von . Es sei
mit den Koeffizienten , die wir zur -Matrix
zusammenfassen.
Dann hat ein Vektor , der bezüglich der Basis die Koordinaten besitzt, bezüglich der Basis die Koordinaten
Wenn wir die zu einer Basis gehörende bijektive Abbildung
(siehe
Bemerkung)
betrachten, so kann man die vorstehende Aussage auch so ausdrücken, dass das Dreieck
kommutiert.[1]
Es sei ein Körper und ein -Vektorraum der Dimension . Es seien und zwei Basen von . Es sei
mit den Koeffizienten . Dann nennt man die -Matrix
die Übergangsmatrix zum Basiswechsel von nach .
Statt Übergangsmatrix sagt man auch Transformationsmatrix oder Basiswechselmatrix.
In der -ten Spalte der Transformationsmatrix stehen die Koordinaten von bezüglich der Basis . Der Vektor hat bezüglich der Basis die Koordinaten , und wenn man die Matrix auf anwendet, erhält man die -te Spalte der Matrix, und diese ist eben das Koordinatentupel von in der Basis . Bei einem eindimensionalen Raum mit
ist , wobei der Bruch in der Tat wohldefiniert ist und wodurch man sich die Reihenfolge der Basen in dieser Schreibweise merken kann. Eine weitere Beziehung ist
wobei hier die Matrix aber nicht auf ein -Tupel aus , sondern auf ein -Tupel aus angewendet wird und sich ein neues -Tupel aus ergibt. Dies könnte man als Argument dafür ansehen, die Übergangsmatrix direkt als ihre Transponierte anzusetzen, doch betrachtet man das in Fakt beschriebene Transformationsverhalten als ausschlaggebend.
Wenn
und die Standardbasis davon ist und eine weitere Basis, so erhält man die Übergangsmatrix von nach , indem man als Linearkombination der Basisvektoren ausdrückt und die entsprechenden Tupel als Spalten nimmt. Dagegen besteht einfach aus den als Spalten geschrieben.
Wir betrachten im die Standardbasis
und die Basis
Die Basisvektoren von lassen sich direkt mit der Standardbasis ausdrücken, nämlich
Daher erhält man sofort
Zum Beispiel hat der Vektor, der bezüglich die Koordinaten besitzt, bezüglich der Standardbasis die Koordinaten
Die Übergangsmatrix ist schwieriger zu bestimmen: Dazu müssen wir die Standardvektoren als Linearkombinationen von und ausdrücken. Eine direkte Rechnung (dahinter steckt das simultane Lösen von zwei linearen Gleichungssystemen) ergibt
und
Somit ist
Es sei ein Körper und ein -Vektorraum der Dimension . Es seien und Basen von .
Dann stehen die Übergangsmatrizen zueinander in der Beziehung
Insbesondere ist
Beweis
- ↑ Die Kommutativität eines solchen Pfeil- bzw. Abbildungsdiagramms besagt einfach, dass die zusammengesetzen Abbildungen übereinstimmen, wenn ihre Definitionsmengen und ihre Wertemengen übereinstimmen. In diesem Fall heißt es einfach nur .