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Endomorphismus/Nilpotent/Jordanzerlegung/Textabschnitt

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Für einen nilpotenten Endomorphismus auf einem Vektorraum ist

es gibt also nur einen Hauptraum, und dieser ist der Gesamtraum. Wir werden jetzt zeigen, dass man eine beschreibende Matrix weiter (über die Dreiecksgestalt hinaus) verbessern kann. In der nächsten Vorlesung werden wir diese Verbesserung bei einem trigonalisierbaren Endomorphismus auf den einzelnen Haupträumen durchführen und so zur sogenannten Jordanschen Normalform gelangen.


Eine Matrix der Form

mit

hat bezüglich der Basis und die Gestalt




Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei

eine nilpotente lineare Abbildung. Es sei

und minimal mit dieser Eigenschaft.

Dann besteht zwischen den Untervektorräumen

die Beziehung

und die Inklusionen

sind echt für

Es sei . Dann ist äquivalent zu , was die erste Behauptung bedeutet. Für die zweite Behauptung sei

für ein angenommen. Durch Anwendung von ergibt sich

In dieser Weise erhält man

im Widerspruch zur Minimalität von .



Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei

eine nilpotente lineare Abbildung.

Dann gibt es eine Basis von mit

oder

Es sei

und minimal mit dieser Eigenschaft. Wir betrachten die Untervektorräume

Es sei ein direktes Komplement zu , also

Wegen Fakt ist

und somit

Daher gibt es einen Untervektorraum von mit

und mit

In dieser Weise erhält man Untervektorräume mit

und mit

Ferner ist

da ja jeweils die vorhergehende direkte Summenzerlegung zunehmend verfeinert wird. Des weiteren ist eingeschränkt[1] auf mit injektiv. Zu ist ja wegen der Direktheit

Wir konstruieren nun eine Basis wie gewünscht. Dazu wählen wir zuerst eine Basis von . Das (linear unabhängige) Bild ergänzen wir zu einer Basis von und so weiter. Die Vereinigung dieser Basen ist dann eine Basis von . Die Basiselemente aus für werden nach Konstruktion auf andere Basiselemente abgebildet und die Basiselemente aus auf . Um eine Reihenfolge festzulegen, wählen wir ein Basiselement aus , gefolgt von all seinen Bildern, sodann ein weiteres Basiselement aus , gefolgt von all seinen Bildern, bis aufgebraucht ist. Dann arbeitet man in der gleichen Weise ab. In einem letzten Schritt vertauscht man die Reihenfolge der soeben konstruierten Basiselemente.



Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei

eine nilpotente lineare Abbildung.

Dann gibt es eine Basis von , bezüglich der die beschreibende Matrix die Gestalt

besitzt, wobei die gleich oder gleich sind.

D.h., dass auf jordansche Normalform gebracht werden kann.

Dies folgt direkt aus Fakt.


Bei einer nilpotenten Abbildung auf einem zweidimensionalen Vektorraum handelt es sich um die Nullabbildung oder um eine nilpotente Abbildung mit einem eindimensionalen Kern. Im letzteren Fall erhält man für jedes Element eine Basis (in dieser Reihenfolge), bezüglich der die beschreibende Matrix die Gestalt besitzt. Bei zunehmender Dimension werden die Möglichkeiten zunehmend zahlreicher und komplexer, wir besprechen abschließend typische Beispiele in der Dimension drei.


Wir wollen Fakt auf

anwenden. Es ist

und

Somit ist

Es ist

sodass wir

wählen können. Es ist

Somit ist

mit

Schließlich ist

Daher ist

eine Basis wie gewünscht.

Die inverse Matrix zu

ist

und es ist



Wir wollen Fakt auf

anwenden. Es ist

Somit ist

Es ist

sodass wir

wählen können. Es ist

Somit ist

Daher ist

eine Basis wie gewünscht. In dieser Basis wird die lineare Abbildung durch die Matrix

beschrieben.



Wir wollen Fakt auf

anwenden. Es ist

Somit ist

Es ist

sodass wir

wählen können. Es ist

Somit ist

Daher ist

eine Basis wie gewünscht. In dieser Basis wird die lineare Abbildung durch die Matrix

beschrieben.


  1. Die Einschränkung als Abbildung nach ; die sind im Allgemeinen nicht -invariant.