Es sei
X
{\displaystyle {}X}
eine
riemannsche Fläche .
Es sei
ω
{\displaystyle {}\omega }
eine
holomorphe Differentialform
auf
X
{\displaystyle {}X}
mit der zugehörigen Kohomologieklasse
δ
(
ω
)
∈
H
1
(
X
,
C
)
{\displaystyle {}\delta (\omega )\in H^{1}(X,{\mathbb {C} })}
bezüglich der exakten Garbensequenz
0
⟶
C
⟶
O
X
⟶
d
Ω
X
⟶
0
{\displaystyle 0\,{\stackrel {}{\longrightarrow }}\,{\mathbb {C} }\,{\stackrel {}{\longrightarrow }}\,{\mathcal {O}}_{X}\,{\stackrel {d}{\longrightarrow }}\,\Omega _{X}\,{\stackrel {}{\longrightarrow }}\,0}
(siehe
Fakt ).
Dann ist für jeden
geschlossenen Weg
γ
:
[
0
,
1
]
→
X
{\displaystyle {}\gamma \colon [0,1]\rightarrow X}
∫
γ
ω
=
∫
γ
δ
(
ω
)
.
{\displaystyle {}\int _{\gamma }\omega =\int _{\gamma }\delta (\omega )\,.}
Es sei
X
=
⋃
i
∈
I
U
i
{\displaystyle {}X=\bigcup _{i\in I}U_{i}}
eine offene Überdeckung mit Kreisscheiben. Auf
U
i
{\displaystyle {}U_{i}}
besitzt
ω
{\displaystyle {}\omega }
eine holomorphe Stammform, also eine holomorphe Funktion
h
i
{\displaystyle {}h_{i}}
mit
d
h
i
=
ω
{\displaystyle {}dh_{i}=\omega }
auf
U
i
{\displaystyle {}U_{i}}
. Die zugehörige Kohomologieklasse in
H
1
(
X
,
C
)
{\displaystyle {}H^{1}(X,{\mathbb {C} })}
wird durch den Čech-Kozykel
f
i
j
=
h
j
−
h
i
{\displaystyle {}f_{ij}=h_{j}-h_{i}}
auf
U
i
j
=
U
i
∩
U
j
{\displaystyle {}U_{ij}=U_{i}\cap U_{j}}
beschrieben. Es sei
V
1
,
V
2
,
…
,
V
n
−
1
,
V
n
=
V
1
{\displaystyle {}V_{1},V_{2},\ldots ,V_{n-1},V_{n}=V_{1}}
eine
topologische Kette
um
γ
{\displaystyle {}\gamma }
und es seien
P
k
∈
V
k
∩
V
k
+
1
∩
γ
(
[
0
,
1
]
)
{\displaystyle {}P_{k}\in V_{k}\cap V_{k+1}\cap \gamma ([0,1])}
für
k
=
1
,
…
,
n
−
1
{\displaystyle {}k=1,\ldots ,n-1}
.
Wir setzen ferner
P
0
=
γ
(
0
)
=
γ
(
1
)
=
P
n
{\displaystyle {}P_{0}=\gamma (0)=\gamma (1)=P_{n}}
.
Es sei
γ
k
{\displaystyle {}\gamma _{k}}
der Teilweg, der von
P
k
−
1
{\displaystyle {}P_{k-1}}
nach
P
k
{\displaystyle {}P_{k}}
führt und somit in
U
α
(
k
)
{\displaystyle {}U_{\alpha (k)}}
verläuft. Dann ist insgesamt
∫
γ
ω
=
∑
k
=
1
n
∫
γ
k
ω
=
∑
k
=
1
n
∫
γ
k
d
h
α
(
k
)
=
∑
k
=
1
n
(
h
α
(
k
)
(
P
k
)
−
h
α
(
k
)
(
P
k
−
1
)
)
=
−
h
α
(
1
)
(
P
0
)
+
∑
k
=
1
n
−
1
(
h
α
(
k
)
(
P
k
)
−
h
α
(
k
+
1
)
(
P
k
)
)
+
h
α
(
n
)
(
P
n
)
=
∑
k
=
1
n
−
1
(
h
α
(
k
)
(
P
k
)
−
h
α
(
k
+
1
)
(
P
k
)
)
=
∑
k
=
1
n
−
1
f
α
(
k
+
1
)
α
(
k
)
(
P
k
)
=
∫
γ
δ
(
c
)
.
{\displaystyle {}{\begin{aligned}\int _{\gamma }\omega &=\sum _{k=1}^{n}\int _{\gamma _{k}}\omega \\&=\sum _{k=1}^{n}\int _{\gamma _{k}}dh_{\alpha (k)}\\&=\sum _{k=1}^{n}{\left(h_{\alpha (k)}(P_{k})-h_{\alpha (k)}(P_{k-1})\right)}\\&=-h_{\alpha (1)}(P_{0})+\sum _{k=1}^{n-1}{\left(h_{\alpha (k)}(P_{k})-h_{\alpha (k+1)}(P_{k})\right)}+h_{\alpha (n)}(P_{n})\\&=\sum _{k=1}^{n-1}{\left(h_{\alpha (k)}(P_{k})-h_{\alpha (k+1)}(P_{k})\right)}\\&=\sum _{k=1}^{n-1}f_{\alpha (k+1)\alpha (k)}(P_{k})\\&=\int _{\gamma }\delta (c).\end{aligned}}}
◻
{\displaystyle \Box }
Die Wegintegrale
∫
γ
ω
{\displaystyle {}\int _{\gamma }\omega }
hängen nur von der Homotopieklasse des Weges ab. Dies folgt aus
Fakt
und für geschlossene Wege auch aus
Fakt
in Verbindung mit
Fakt (6) .
Es sei
c
=
δ
(
ω
)
∈
H
1
(
X
,
C
)
{\displaystyle {}c=\delta (\omega )\in H^{1}(X,{\mathbb {C} })}
bezüglich der kurzen
exakten Garbensequenz
0
⟶
C
⟶
O
X
⟶
d
Ω
X
⟶
0
{\displaystyle 0\,{\stackrel {}{\longrightarrow }}\,{\mathbb {C} }\,{\stackrel {}{\longrightarrow }}\,{\mathcal {O}}_{X}\,{\stackrel {d}{\longrightarrow }}\,\Omega _{X}\,{\stackrel {}{\longrightarrow }}\,0}
(siehe
Fakt ).
Die Exaktheit von
ω
{\displaystyle {}\omega }
bedeutet, dass es eine holomorphe Funktion
h
{\displaystyle {}h}
auf
X
{\displaystyle {}X}
mit
ω
=
d
h
{\displaystyle {}\omega =dh}
gibt. Dies ist aufgrund der
langen Kohomologiesequenz
äquivalent zu
δ
(
ω
)
=
0
.
{\displaystyle {}\delta (\omega )=0\,.}
Wegen
Fakt
folgt daher die Aussage aus
Fakt .
◻
{\displaystyle \Box }
Dies folgt aus
Fakt ,
da auf einer kompakten zusammenhängenden riemannschen Fläche nur die triviale holomorphe Differentialform exakt ist, da als Stammformen nur die konstanten Funktionen in Frage kommen.
◻
{\displaystyle \Box }
Dies folgt aus
Fakt
und
Fakt
unter Verwendung der Injektivität von
δ
:
H
0
(
X
,
Ω
X
)
→
H
1
(
X
,
C
)
{\displaystyle {}\delta \colon H^{0}(X,\Omega _{X})\rightarrow H^{1}(X,{\mathbb {C} })}
.
◻
{\displaystyle \Box }
Das Bild der zu
ω
{\displaystyle {}\omega }
gehörenden Periodenabbildung
γ
↦
∫
γ
ω
{\displaystyle {}\gamma \mapsto \int _{\gamma }\omega }
nennen wir die Periodengruppe zu
ω
{\displaystyle {}\omega }
, also
Per
(
ω
)
=
{
∫
γ
ω
∣
γ
∈
π
1
(
X
)
}
.
{\displaystyle {}\operatorname {Per} (\omega )={\left\{\int _{\gamma }\omega \mid \gamma \in \pi _{1}(X)\right\}}\,.}
Es handelt sich um eine Untergruppe von
C
{\displaystyle {}{\mathbb {C} }}
. Es sei erwähnt, dass die Periodengruppe im Allgemeinen kein Gitter sein muss.