Es sei eine Menge und sei
, ,
eine Folge von Teilmengen in mit
für alle
.
Es sei
.
Dann sagt man, dass diese Folge eine Ausschöpfung von bildet
(oder ausschöpft),
und schreibt dafür .
Der wird beispielsweise durch die Bälle oder die Würfel ausgeschöpft.
Es sei eine Menge und sei
, ,
eine Folge von Teilmengen in mit
für alle
.
Es sei
.
Dann sagt man, dass diese Folge eine Schrumpfung von bildet
(oder gegen schrumpft),
und schreibt dafür .
Beispielsweise ist eine reelle
Intervallschachtelung
eine Schrumpfung, bei der der Durchschnitt über alle beteiligten Mengen nur aus einem einzigen Punkt besteht.
Bei einer -Algebra gehört mit einer jeden solchen auf- oder absteigenden Folge von Teilmengen auch die Vereinigung bzw. der Durchschnitt zu . Bei einem Prämaß auf einen Präring setzen wir, wenn wir von Ausschöpfung bzw. Schrumpfung sprechen, voraus, dass die Vereinigung bzw. der Durchschnitt zum Präring gehören.
Wir fassen einige Rechenregeln für Prämaße zusammen.
(1) ist in der Definition von
Prämaß
enthalten, da die leere Summe als definiert ist.[2] (2) folgt direkt aus der Definition, da die
disjunkte Vereinigung
aus
und
ist.
(3) folgt daraus, dass die disjunkte Vereinigung aus den drei Mengen
und
ist.
(4). Wir verwenden den folgenden Standardtrick: Wir schreiben
.
Dann gilt offensichtlich
für alle , wobei die Vereinigungen der jeweils disjunkt sind. Entsprechned Damit gilt
(5). Wir schreiben die einzelnen Teilmengen als disjunkte Vereinigung mittels
und
.
Damit ist
und da dies eine disjunkte Vereinigung ist, gilt
.
Entsprechend gilt
und daher
(6) Wir setzen
.
Da
, ,
eine absteigende Folge ist, ist
, ,
eine aufsteigende Folge, und zwar gilt
Wenn die Gesamtmenge zu gehört, so ergibt sich die Endlichkeit des Prämaßes sofort aus der Bedingung aufgrund der Monotonie.
Für die Maßtheorie des euklidischen Raumes ist dieser Begriff zu stark, da ja der kein endliches Volumen hat. Aber immerhin kann man den durch die abzählbar vielen Kugeln
, , die selbst endliches Volumen haben, ausschöpfen. Diese Eigenschaft wird durch folgende Definition präzisiert.
für alle
und alle
zu zeigen. Es sei fixiert. Wir betrachten das Mengensystem
und wir wollen zeigen, dass dies ganz ist. Da durchschnittstabil ist, gehört nach Voraussetzung jede Menge
zu .
Wir behaupten, dass ein
Dynkin-System
ist. Offenbar ist
.
Seien
Teilmengen, die zu gehören. Dann ist
sodass auch zu gehört.
Damit ist ein Dynkin-System, das das durchschnittsstabile Erzeugendensystem enthält. Nach
Lemma 61.11
ist daher
,
und es gilt Gleichheit.
Unter dem Produkt der topologischen Räume und
versteht man die
Produktmenge zusammen mit derjenigen Topologie
(genannt Produkttopologie),
bei der eine Teilmenge
genau dann offen ist, wenn man sie als Vereinigung von Produktmengen der Form mit offenen Mengen
und
schreiben kann.
Fußnoten
↑Man sagt, dass die
, ,
eine Überpflasterung von bilden.
↑Man kann auch, sobald es eine messbare Menge mit endlichem Maß gibt, mittels
argumentieren, woraus aus
direkt
folgt.