Wenn wir die
-Regularität eines Elementes
für eine pseudokonvexe topologische Algebra
sprechen, suchen wir nach einer pseudokonvexen Algebraerweiterungen
von
in der
invertierbar ist. Dabei besteht
und

Systeme von
-Halbnormen mit
sind, die die Topologie auf
bzw.
erzeugen.
Zielsetzung einer pseudokonvexe Algebraerweiterung
zu einer gegebenen topologischen Algebra
mit
ist es, die gegebene pseudokonvexe Algebraerweiterung so zu vergrößern, dass diese ein inverses Element
in der pseudokonvexen Algebraerweiterung
besitzt. Als topologieerzeugende
-Gaugefunktionale werden hier
-Halbnormen
und
verwendet. Dieses Ziel ist eine kleine Erweiterung einer äquivalenten Charakterisierung von Zelazko (1984)[1] für lokalkonvexe Räume[2].
Topologisch kleine Potenzen und PC-Singularität
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Für kommutative pseudokonvexe Algebren
mit unital positivem
-Halbnormensystem
erhält man folgende Charakterisierung:
(topologisch kleine Potenzen)
-singulär
Für kommutative pseudokonvexe Algebren
mit unital positivem
-Halbnormensystem
erhält man folgende Charakterisierung:
erfüllt das PC-Regularitätskriterium
-regulär
Ein Element
besitzt genau
-regulär in
, wenn es für alle
ein
und eine isotone Folge von Quasihalbnormen
mit der Stetigkeitskonstante der Addition
und positive Konstanten
gibt, für die gilt:
- (PC1)
für alle
und
und
- (PC2)
für alle
und
.
Die Stetigkeitskonstante der Addition
kann dabei für alle Quasihalbnormen
mit
gewählt werden.
Die Stetigkeitskonstante der Addition
gilt für alle Quasihalbnormen
mit
. Die untere Schranke
der Stetigkeitskonstanten für die einzelnen Quasihalbnormen
können dabei durchaus unterschiedlich sein. Man verlangt hier lediglich, dass einzelnen Stetigkeitskonstanten
für die Sequenz nach oben durch
beschränkt sind.
Überträgt man die Argumentation der Stetigkeitskonstanten der Addition
auf ein Regularitätskriterium, dass über
-Halbnormen definiert ist, so ergibt sich daraus, dass die
-Homogenitätsexponenten
von
eine untere Schranke
besitzen, wobei gilt:

Algebraerweiterung
von
ist hier eine lokalkonvexe Algebra, die ein inverses Element
zu einem gegebenen
enthält.
Sei
die Klasse der pseudokonvex unitalen Algebren und
. Die Algebraerweiterung
bzw.
-Erweiterung von
benötigt nach Definition es einen Algebraisomorphismus
mit:
, wobei
ist das Einselement von
und
das Einselement von
ist.
ist homöomorph zu
; d.h.
und
sind stetig.
Veranschaulichung - Algebraisomorphismus
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Algebraisomorphismus - Einbettung in die Algebraerweiterung
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- Im allgemeinen identifiziert man
mit
und schreibt
. In der jeweiligen Konstruktion der Algebraerweiterung sieht man, dass die Element aus
mit Elementen
in einem Quotientenraum
identifiziert werden.
- Sei
eine Nullumgebungsbasis der Relativtopologie von
auf
und
eine Nullumgebungsbasis von
, dann kann man die Homöomorphie zwischen
und
wie immer über die Topologie ausdrücken:

Betrachtet man die p-Halbnormen
und
für Nullumgebungen, so lassen sich die oberen beiden Aussagen wie folgt umformulieren (siehe auch Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen):

Wesentliche Schritte bei der Konstruktion der Algebraerweiterung
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Wir betrachten zunächst kommutative Algebren
.
- Quasihalbnormensystem auf
definieren,
- Hauptideal
definieren,
- Algebraerweiterung als Quotientenraum
definieren.
- Algebraische und topologische Eigenschafte auf
nachweisen.
- Ausgehend von
wird die Polynomalgebra
mit einer Quasihalbnorm
topologisiert.
- Quasihalbnorm
macht
zu einer topologischen Algebra, wobei die Stetigkeit der algebraischen Operationen (insbesondere die Stetigkeit der Cauchy-Multiplikation) nachzuweisen ist.
Übergang zu dem Quotientenraum
, wobei das Polynom
das Hauptideal
definiert und
ein Repräsentant des Nullvektors
in
ist.
- Die Konstruktion des Ideals
liefert die algebraische Invertierbarkeit, denn mit
ist
das inverse Element zu
mit
mit
bzw.
. Die Kommutativität liefert dann, dass auch
gilt.
Der Algebrahomomorphismus
bildet nun jedes Element
auf die Nebenklasse
ab. Dabei seien
kommutative unitale
-Algebren über dem Körper
.
Abgeschlossenes Hauptideal in der Polynomalgebra
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Für das gegebene
in der kommutativen pseudokonvexen topologische Algebren
definiert man ein Polynom
mit
, wobei
das Einselement der Multiplikation in
ist. Als Ideal definiert man
als abgeschlossenes Hauptideal in
. Als Untervektorraum
wäre der Quotientenraum auch ein Vektorraum. Die zusätzliche Eigenschaft des Ideals sorgt dafür, dass auch die Multiplikation auf dem Quotientenraum wohldefiniert ist.
Mit dem Korrespondenzsatz für p-Halbnormen und Quasihalbnormen wird die Topologie auf
über Stetigkeitssequenzen und Quasihalbnormen mit
erzeugt. Im Folgenden sind alle Gaugefunktionale homogen.
Aus der Negation der Definition von topologisch kleinen Potenzen erhält man für
, dass es für alle
ein
und Konstanten
gibt, sodass für alle
gilt:

(siehe topologisch große Potenzen)
Im Folgenden werden die Konstanten
wie folgt bzgl. der Stetigkeitssequenzen auf der Polynomalgebra
indiziert.
ist der Index der Quasihalbnorm bzw. des
-Gaugefunktionals auf
,
ist der Koeffizientenindex der Polynome und bzgl. des
-Gaugefunktionals auf
der Index des Gaugefunktionals, das auf den
-ten Koeffizienten
des Polynoms
angewendet wird.
Mit dem PC-Regularitätskriterium erhält man: Sei
,
, dann ist
genau dann, wenn es für alle
ein
und eine Folge von Quasihalbnormen
mit der Stetigkeitskonstante der Addition
, positiven Konstanten
gibt, für die gilt:
für alle
und
und
für alle
und
.
Das erzeugende System von Gaugefunktionalen
sind Quasihalbnormen und damit homogen und subadditiv mit Stetigkeitskonstante
und
:
für alle
und
und
für alle
und
.
bzw.
mit
.
Man definiert auf der Algebra induktiv eine Stetigkeitssequenz auf
und auf
und man parallel zu
auch
. Die erste Folge von Quasihalbnormen auf
mit einer Stetigkeitskonstanten
wird direkt über das
-Kriterium definiert mit
für
und
(siehe auch PC-Regularitätskriterium).

Erste Quasihalbnorm der PC-Stetigkeitssequenz
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Gleichzeitig zu der Folge von Quasihalbnormen auf
wird auch eine Sequenz von Quasihalbnormen definiert, die man über das
-Regularitätskriterium erhält. Da die Folge in Abhängigkeit von einem konkreten
und einem beliebigen
abhängig sind, definiert man diese Gaugefunktionale

Abschätzung für erste PC-Quasihalbnorm
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Für die
-Quasihalbnorm und den topologieerzeugenden Quasihalbnormen auf
gilt folgende Abschätzung für
:

Für
wurden daher für alle
die Koeffizienten
definieren.
Diese Abschätzung ist wesentlich, um
- einerseits die Stetigkeit des Algebraisomorphismus
bzw.
nachzuweisen (siehe auch Elemente mit topologisch großen Potenzen) und
- andererseits dürfen die Gaugefunktionale
auch keine feinere Topologie erzeugen, als das Quasihalbnormensystem der Quasihalbnormen
mit
und
.
Induktive Definition des Stetigkeitssequenzen
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Seien nun die Quasihalbnormen
,
und das
-Gaugefunktional
bereits gegeben, dann definiert man die nächsten Quasihalbnormen und das
-Gaugefunktional über folgende beiden Lemmata:
Anwendung des PC-Regularitätskriteriums
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Zu der gegebenen Quasihalbnormen
kann man mit
-Regularitätskriterium ein
, eine Folge von Gaugefunktionalen
mit positiven Konstanten
finden, für die gilt:
für alle
und
und
für alle
und
.
Definition eine Stetigkeitssequenz der Multiplikation
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Man definiert nun schon einmal
für alle
, wobei
mit der Stetigkeit der Multiplikation und dem Topologisierungslemma für Algebren so gewählt wurde, dass für alle
gilt:

Damit erhält man eine Stetigkeitssequenz der Multiplikation mit:

Anwendung - Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation
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Nun definiert man über das Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation zunächst die Koeffizienten für die Quasihalbnormen der Stetigkeitssequenz, damit die Cauchy-Multiplikation auf
stetig wird.
Bzgl. der topologischen Algebra
ist basiserzeugendes Quasihalbnormensystem
gegeben aus dem die Halbnorm
mit dem
-Regularitätskriterium gewählt wurde. Als
setzt man die Stetigkeitskonstante der Addition einer Quasihalbnorm
. Damit gilt u.a.
und

Wahl der Folgen - Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation
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In dem Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation werden die beiden Folgen positiver Zahlen
und
genannt. Diese werden induktiv in Abhängigkeit von
und
wie folgt gewählt:
(Koeffizienten der Quasihalbnorm
)
(positive Konstanten des
-Regularitätskriterium )
Eigenschaften der resultierende Folge aus dem Koeffizientenlemma
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Das Koeffizientenlemma der Cauchy-Multiplikation liefert nun eine Folge
von positiven Zahlen, die folgende zwei Eigenschaften erfüllt:
- (KL1)
für alle 
- (KL2)
für alle
.
Induktive Definition der Quasihalbnormen
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Man definiert auf der Algebra nun induktiv das nächste Element der Stetigkeitssequenz auf
mit:

Dabei genügen die Koeffizienten der Ungleichung
auch dem TGP-Regularitätskriterium.
Indukutive Definition der PC-Quasihalbnorm bzgl. z
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Gleichzeitig zu der Quasihalbnormen
auf
wird nun auch die
-Quasihalbnorm definiert, die man über das
-Regularitätskriterium erhält.

Abschätzung von PC-Quasihalbnorm in Stetigkeitssequenzen
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Für die
-Quasihalbnorm und den topologieerzeugenden Quasihalbnormen auf
gilt folgende Abschätzung:

Für
kann man für alle
die Koeffizienten
definieren.
Subadditivität mit Stetigkeitskonstante
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Das definierte Funktional
ist subadditiv mit Stetigkeitskonstante
, denn

Die Stetigkeit der Cauchy-Multiplikation in der Polynomalgebra kann man mit der PC-Stetigkeit des Cauchy-Produktes angewendet auf die Stetigkeitssequenz nachweisen.

Stetigkeit der Multiplikation - Polynomalgebra
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Mit der Stetigkeit der Multiplikation auf
und der Anwendung des Koeffizientenlemmas der Cauchy-Multiplikation erhält man die Stetigkeit der Multiplikation auf
:

Topologisierung der Algebraerweiterung
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Die Algebraerweiterung wird mit induzierten Quasihalbnormen auf Quotientenraum über die oben definierten Stetigkeitsequenzen topologisiert, die wie folgt definiert ist:

Dabei bezeichnen man die Äquivalenzklassen von Polynomen in Kurzform mit
, wobei diese Mengen wie folgt definiert sind:

Man muss hier keine Linksnebenklassen und Rechtsnebenklassen unterscheiden, da die Addition im Vektorraum und die Multiplikation in
-Algebren auch eine kommuntative Cauchy-Multiplikation auf der Polynomalgebra induzieren.
Sei
beliebig gewählt, dann gilt für eine beliebige Quasihalbnorm
auf dem Quotientenraum
die folgende Abschätzung
![{\displaystyle {\begin{array}{rcl}\|\tau (x)\|_{n}^{(\alpha ,B)}&=&\|x_{I}\|_{n}^{(\alpha ,B)}=\|x+I\|_{n}^{(\alpha ,B)}:=\displaystyle \inf _{r\in I}\|\!|x+r|\!\|_{n}^{(\alpha )}\\&\leq &\|\!|x+0_{A[t]}|\!\|_{n}^{(\alpha )}=C_{0}^{n}{(\alpha )}\cdot \|x\|_{n}^{(\alpha )}\end{array}}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/ee22faf3c584147dee96e8f497fea8f3abbd7d49)
Damit ist
stetig (siehe Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen).
Betrachten nun das Bild
von
in
.
Sei nun
gegeben und man betrachtet die Abschätzung für ein beliebiges
mit
mit
. Dabei gilt:

Injektivität des Algebrahomomorphismus 1
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Um eine Umkehrabbildung von
definieren zu können, muss man zeigen, dass
injektiv ist, bzw.
. Wir zeigen nun die Kontraposition von der Implikation für die Injektivität

und zeigen

Injektivität des Algebrahomomorphismus 2
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Sei
und mit der Hausdorff-Eigenschaft von
erhält man ein
mit
und verwendet ferner folgende Abschätzungen für Quasinormen und das
-Regularitätskriterium:


Injektivität des Algebrahomomorphismus 3
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Über Infimumbildung über alle
bleibt die Ungleichung erhalten und es gilt:

Damit gilt auch
für
. Damit ist der Algebrahomomophismus injektiv.
Mit der Injektivität von
existiert die Umkehrabbildung von
und man kann die Stetigkeit der Umkehrabbildung mit der Stetigkeitssequenzen analog zur Injektivität für beliebige
und
-
Stetigkeit der Umkehrabbildung der Einbettung
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- (1. Gleichungszeile)
gilt für alle ![{\displaystyle q\in A[t]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/d8d24715a3c26d1fa7abd1b832d7df621423b120)
- (2. Gleichungszeile) Definition von
für
eingesetzt,
- (3. Gleichungszeile)
für alle
verwendet,
- (4. Gleichungszeile)

- (2. Gleichungszeile)

Bei teleskopierenden Summen werden Summen betrachtet, wobei die Summanden selbst Differenzen sind. Aufeinanderfolgende Teilterme heben sich dabei auf. In der obigen Abschätzung bilden die Terme

eine Telekopsumme.
Durch Infimumbildung über alle Polynome
bleibt die obige Ungleichung erhalten und man erhält die Stetigkeit von
.

Die Stetigkeit
erhält man mit dem Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen.
Für die Stetigkeit der Abbildung
gibt es für alle
und alle
setzt das Nullpolynom
ein:
![{\displaystyle \|x+I\|_{(\alpha ,n)}:=\displaystyle \inf _{r\in I}\|\!|x+r|\!\|_{(\alpha ,n)}\leq \|\!|x+0_{A[t]}|\!\|_{(\alpha ,n)}=\underbrace {C_{0}^{n}(\alpha )} _{=C_{2}>0}\cdot \|x\|_{n}^{(\alpha )}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/50574a39f6dcd18e7f19c3c0ea7b1c494b91f61e)
Insgesamt ist der Algebraisomorphismus der Einbettung von
in
eine Hömöomorphismus mit
bzw.
.
Aufgabe - Algebraisomorphismus und Äquivalenz von p-Halbnormensystemen
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In den obigen beiden Abschätzungen wird die Stetigkeit von lineare Abbildung bzw. von Algebrahomomorphismen verwendet, um die Stetigkeit von
und
über Quasihalbnormen auszudrücken. Wir betrachten nun zwei Quasihalbnormensysteme
auf
und
auf
und definieren eine weiteres Halbnormensystem
auf
mit

Dabei wird
mit
.
Zeigen Sie, dass
-Halbnormensysteme
und
auf
äquivalente Quasihalbnormensysteme sind (siehe Äquivalenz (Gaugefunktionalsysteme)).
- ↑ Zelazko Wieslaw, (1984), Concerning characterization of permanently sin- gular elements in commutative locally convex algebras, Mathematical Structures – Computational Mathematics – Mathematical Modelling 2, Sofia, S. 326-333;
- ↑ Andreas Rohling, Niehaus Engelbert (1995) Verallgemeinerung des Satzes von Gleason-Kahane-Zelazko, K-reguläre Elemente, Schriftenreihe des Mathematischen Instituts der Universität Münster, Serie 3., Herausgeber: George Maltese, Heft 16, S. 79-81
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