Kurs:Kommutative Algebra/Teil I/Vorlesung 23
- Normale Integritätsbereiche
Ein Integritätsbereich heißt normal, wenn er ganz-abgeschlossen in seinem Quotientenkörper ist.
Wichtige Beispiele für normale Ringe werden durch faktorielle Ringe geliefert.
Es sei ein faktorieller Integritätsbereich.
Dann ist normal.
Sei der Quotientenkörper von und ein Element, das die Ganzheitsgleichung
mit erfüllt. Wir schreiben mit , , wobei wir annehmen können, dass die Darstellung gekürzt ist, dass also und keinen gemeinsamen Primteiler besitzen. Wir haben zu zeigen, dass eine Einheit in ist, da dann zu gehört.
Wir multiplizieren die obige Ganzheitsgleichung mit und erhalten in
Wenn keine Einheit ist, dann gibt es einen Primteiler von . Dieser teilt alle Summanden für und daher auch den ersten, also . Das bedeutet aber, dass selbst ein Vielfaches von ist im Widerspruch zur vorausgesetzten Teilerfremdheit.
Es sei ein normaler Integritätsbereich und sei ein multiplikatives System.
Dann ist auch die Nenneraufnahme normal.
Beweis
Es sei ein Integritätsbereich und sein Quotientenkörper. Dann nennt man den ganzen Abschluss von in die Normalisierung von .
Die Normalisierung ist nach Korollar 22.7 ein Unterring des Quotientenkörpers. Es ist eine nichttriviale Tatsache, dass falls von endlichem Typ über einem Körper ist, dann auch die Normalisierung davon von endlichem Typ ist.
Es sei ein normaler Integritätsbereich und . Wenn es ein Element mit gibt, so ist bereits .
Die Voraussetzung bedeutet, dass ganz über ist, da es die Ganzheitsgleichung
erfüllt. Also ist wegen der Normalität.
- Dedekindbereiche
Die Normalität folgt aus Satz 6.5 und Satz 23.2. Die Eigenschaft noethersch folgt, da in einem Hauptidealbereich jedes Ideal sogar von einem Element erzeugt wird. Die Maximalität der von verschiedenen Primideale folgt aus Satz 6.9.
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