Monoidring/Universelle Eigenschaft/Funktorialität/Einführung/2/Textabschnitt

Aus Wikiversity


Satz  

Es sei ein kommutativer Ring und sei ein kommutatives Monoid. Es sei eine kommutative -Algebra und

ein Monoidhomomorphismus (bezüglich der multiplikativen Struktur von ).

Dann gibt es einen eindeutig bestimmten -Algebrahomomorphismus

derart, dass das Diagramm

kommutiert.

Beweis  

Ein -Modulhomomorphismus ist festgelegt durch die Bilder der Basiselemente , . Das Diagramm kommutiert genau dann, wenn ist. Durch diese Bedingung ist die Abbildung also eindeutig festgelegt und ist bereits ein -Modulhomomorphismus. Es ist zu zeigen, dass dieser Homomorphismus auch die Multiplikation respektiert. Es ist . Ferner ist

Auf der Ebene der Monome respektiert die Abbildung also die Multiplikation. Daraus folgen für Elemente und die Identitäten

so dass die Abbildung ein Ringhomomorphismus ist.



Korollar  

Es sei ein kommutativer Ring. Es seien und kommutative Monoide und sei

ein Monoidhomomorphismus.

Dann induziert dies einen -Algebrahomomorphismus zwischen den zugehörigen Monoidringen

Beweis  

Dies folgt aus Fakt angewandt auf die -Algebra und den zusammengesetzten Monoidhomomorphismus .


Bemerkung  

Eine Familie von Elementen , , in einem Monoid ergibt einen Monoidhomomorphismus , indem das -te Basiselement auf geschickt wird. Dies ist insbesondere für endliche Indexmengen relevant. Der Monoidhomomorphismus induziert dann nach Fakt einen -Algebrahomomorphismus von der Polynomalgebra in den Monoidring. Diese Abbildung ist der Einsetzungshomomorphismus, der durch gegeben ist.



Definition  

Zu einem kommutativen Monoid und einem kommutativen Ring nennt man einen Monoidhomomorphismus

auch einen -wertigen Punkt von .

Bemerkung  

Ein -wertiger Punkt ist nach Fakt äquivalent zu einem -Algebrahomomorphismus von nach . Diese Sprechweise ist insbesondere im Fall eines Grundkörpers üblich. Dann haben wir also

Das bedeutet, dass hier das -Spektrum bereits auf der Ebene des Monoids eine einfache Beschreibung besitzt, die rein multiplikativ ist. Das impliziert, wie wir sehen werden, dass es für die -Spektren der Monoidringe im Allgemeinen eine viel übersichtlichere Beschreibung gibt als sonst. Man beachte allerdings, dass zur Definition der Zariski-Topologie und der Garbe der algebraischen Funktionen auf der Monoidring unverzichtbar ist.


Bemerkung  

Ein kommutatives Monoid wird häufig durch endlich viele Erzeuger zusammen mit binomialen Gleichungen zwischen den Erzeugern beschrieben. Diese sind von der Form

mit . Ein -wertiger Punkt ist durch die Werte eindeutig festgelegt. Dabei muss die Bedingung

erfüllt sein, und zwar für jede im Monoid gültige binomiale Gleichung.




Lemma  

Es sei ein von verschiedener kommutativer Ring. Es seien und kommutative Monoide und sei ein Monoidhomomorphismus.

Dann ist genau dann injektiv (surjektiv), wenn der zugehörige -Algebrahomomorphismus injektiv (surjektiv) ist.

Beweis  

Es sei injektiv, und angenommen, dass

Da die , alle verschieden sind, folgt daraus . Ist umgekehrt nicht injektiv, sagen wir , so ist auch , obwohl ist.

Ist surjektiv, so kann man für ein beliebiges Element aus sofort ein Urbild angeben, nämlich , wobei ein beliebiges Urbild von sei. Ist hingegen nicht surjektiv, so sei ein Element, das nicht zum Bild gehört. Dann ist das Monom von verschieden und kann nicht im Bild des Algebrahomomorphismus liegen.



Korollar  

Es sei ein von verschiedener kommutativer Ring. Es sei ein kommutatives Monoid und , eine Familie von Elementen aus .

Dann bilden die genau dann ein Monoid-Erzeugendensystem für , wenn die , ein -Algebra-Erzeugendensystem für den Monoidring bilden.

Beweis  

Die , bilden genau dann ein Monoid-Erzeugendensystem für , wenn der Monoidhomomorphismus surjektiv ist. Dies ist nach Fakt genau dann der Fall, wenn der zugehörige Homomorphismus

surjektiv ist. Dies ist aber genau dann der Fall, wenn die ein -Algebra-Erzeugendensystem bilden.



Korollar  

Es sei ein kommutativer Ring und eine -Algebra. Es sei ein kommutatives Monoid.

Dann gibt es einen natürlichen -Algebrahomomorphismus

(die Koeffizienten aus werden also einfach in aufgefasst).

Beweis  

Dies folgt aus Fakt, angewandt auf die -Algebra und den Monoidhomorphismus .