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Dedekindbereich/Gebrochene Ideale/Bezug zu Divisoren/Korrespondenz/Textabschnitt

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Zu einem gebrochenen Ideal in einem Dedekindbereich nennt man

das zugehörige inverse gebrochene Ideal.



Es sei ein Dedekindbereich. Dann gelten folgende Aussagen.

  1. Zu gebrochenen Idealen mit der Beziehung mit , , gilt für die inversen gebrochenes Ideale die Beziehung .
  2. Zu einem gebrochenen Ideal ist das inverse gebrochene Ideal in der Tat ein gebrochenes Ideal.
  3. Es ist .
  1. Der -Modulisomorphismus , , führt direkt zu einem Isomorphismus , , da ja zu äquivalent ist.
  2. Es ist klar, dass ein von verschiedener -Untermodul von ist. Wenn durch erzeugt wird, so betrachten wir mit , wobei jetzt ein Erzeugendensystem der Form mit besitzt. Die Bedingung

    impliziert . Daher ist das inverse gebrochene Ideal zu selbst ein Ideal, also endlich erzeugt. Dies überträgt sich wegen (1) auf .

  3. Für das Produkt ist offenbar

    Wenn diese Inklusion echt wäre, so würde es auch ein maximales Ideal oberhalb von geben. Es sei mit einer Ortsuniformisierenden und mit . Es gibt dann auch ein Element , das an der Stelle die Ordnung besitzt. Dazu gibt es auch ein , das an der Stelle die Ordnung und sonst überall eine hinreichend große Ordnung besitzt derart, dass ist. Dies ist ein Widerspruch, da an der Stelle die Ordnung besitzt.



Wir betrachten im quadratischen Zahlbereich das Ideal

Aufgrund der Gleichung

ist

Wir behaupten, dass das inverse gebrochene Ideal gleich

ist, wobei sich die Inklusion aus der vorstehenden Zeile ergibt. Andererseits gilt wegen

für das Produkt

und dies impliziert nach Aufgabe die Gleichheit .


Ein gebrochenes Ideal in einem Dedekindbereich ist ein sogenannter invertierbarer Modul. D.h. es ist lokal isomorph zum Ring selbst. Mit diesen Formulierungen ist folgendes gemeint: Für ein maximales Ideal (also für ein von verschiedenes Primideal) ist (dies ist die Lokalisierung eines Moduls an einem Primideal) ein endlich erzeugter -Modul , der zugleich im Quotientenkörper liegt. Solche Moduln sind isomorph zu . Siehe Aufgabe.



Es sei ein Dedekindbereich und

ein Divisor (wobei durch die Menge der Primideale läuft). Dann nennt man

das gebrochene Ideal zum Divisor . Es wird mit bezeichnet.

Das folgende Lemma zeigt, dass man in der Tat ein gebrochenes Ideal erhält, und dass diese Definition mit der früheren Definition verträglich ist.


Es sei ein Dedekindbereich und ein Divisor.

Dann ist die Menge ein gebrochenes Ideal.

Ist ein effektiver Divisor, dann ist das so definierte gebrochene Ideal ein Ideal und stimmt mit dem Ideal überein, das einem effektiven Divisor gemäß der Definition zugeordnet wird.

Es sei . Gemäß der Konvention, dass zu interpretieren ist, ist . Für Elemente mit gilt nach Fakt

und

für , da ja effektiv ist. Also liegt in der Tat ein -Modul vor.

Bevor wir die endliche Erzeugtheit nachweisen, betrachten wir die zweite Aussage. Es sei also ein effektiver Divisor. Wir haben zu zeigen, dass

ist, wobei die Inklusion klar ist. Die andere Inklusion folgt aus Fakt  (3).

Zum Nachweis der endlichen Erzeugtheit bemerken wir, dass es nach Fakt  (4) zu jedem Divisor ein derart gibt, dass effektiv ist. Das zu gehörige gebrochene Ideal ist dann ein Ideal, also endlich erzeugt, und dies überträgt sich auf das gebrochene Ideal zu .



Es sei ein Dedekindbereich und ein von verschiedenes gebrochenes Ideal. Dann nennt man den Divisor

mit

den Divisor zum gebrochenen Ideal .

Da das gebrochene Ideal nach Definition endlich erzeugt ist, muss man das Minimum nur über eine endliche Menge nehmen. Insbesondere ist der zugehörige Divisor wohldefiniert. Für ein Ideal stimmt diese Definition offensichtlich mit der alten überein.



Es sei ein Dedekindbereich. Dann gelten folgende Aussagen.

  1. Es sei ein gebrochenes Ideal mit einer Darstellung mit und einem Ideal . Dann ist
  2. Zu einem Divisor mit effektiv ist

Beweis

Siehe Aufgabe.


Auch die Einzelheiten des Beweises des folgenden Satzes überlassen wir dem Leser, siehe Aufgabe.



Es sei ein Dedekindbereich. Dann sind die Zuordnungen

zueinander inverse Abbildungen zwischen der Menge der von verschiedenen gebrochenen Ideale und der Menge der Divisoren. Diese Bijektion ist ein Isomorphismus von Gruppen.

Wir haben zu zeigen, dass die hintereinandergeschalteten Abbildungen jeweils die Identität ergeben. Dies kann man mittels Fakt auf den effektiven Fall zurückführen. Die Zuordnung führt die Multiplikation von gebrochenen Idealen in die Addition von Divisoren über, da dies an jedem diskreten Bewertungsring gilt. Wegen der Bijektivität liegt dann auch links eine Gruppe vor und die Abbildungen sind Gruppenisomorphismen.