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Hilbertscher Nullstellensatz/Geometrische Version/Textabschnitt

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Es sei ein algebraisch abgeschlossener Körper und sei eine affin-algebraische Menge, die durch das Ideal beschrieben werde. Es sei ein Polynom, das auf verschwindet.

Dann gehört zum Radikal von , d.h. es gibt ein mit .

Angenommen, gehöre nicht zum Radikal von . Dann gibt es nach Fakt auch ein maximales Ideal mit und mit . Nach Fakt ist

für gewisse . Die Eigenschaft bedeutet, dass im zugehörigen Restekörper nicht ist, und das bedeutet . Wegen ist aber ein Punkt von , sodass dort nach Voraussetzung verschwindet. Das ist also ein Widerspruch.



Es sei ein algebraisch abgeschlossener Körper mit dem Polynomring und dem affinen Raum .

Dann gibt es eine natürliche Korrespondenz zwischen affin-algebraischen Mengen in und Radikalidealen in .

Dabei gehen Radikale auf ihre Nullstellengebilde und affin-algebraische Mengen auf ihre Verschwindungsideale.

Sei affin-algebraisch. Dann gilt nach Fakt  (3). Für ein Radikal gilt die Inklusion ebenfalls nach Fakt  (2). Die umgekehrte Inklusion, also , ist der Inhalt des Hilbertschen Nullstellensatzes.



Es sei ein algebraisch abgeschlossener Körper und seien , , Polynome mit

Dann erzeugen die das Einheitsideal in .

Es sei das von den erzeugte Ideal. Die Voraussetzung besagt, dass

leer ist. Dann ist . Aus dem Hilbertschen Nullstellensatz folgt, dass eine Potenz von , also selbst, zu in gehört. D.h. dass das Einheitsideal ist.



Es sei ein algebraisch abgeschlossener Körper und seien und zwei affin-algebraische Mengen in .

Dann gilt

Sei und . Die Aussage ergibt sich aus

wobei die erste Gleichung auf dem Hilbertschen Nullstellensatz beruht.


Auch diese Eigenschaften gelten nicht ohne die Voraussetzung algebraisch abgeschlossen, wie das folgende Beispiel zeigt.



Wir betrachten die beiden algebraischen Kurven

Bei sind das beides irreduzible Quadriken. Der Durchschnitt wird beschrieben durch das Ideal

Da das Polynom im Reellen keine Nullstelle hat, ist der Durchschnitt leer. Das Verschwindungsideal des (leeren) Durchschnittes ist natürlich das Einheitsideal, die Summe der beiden Verschwindungsideale ist aber nicht das Einheitsideal.