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Kommutative Ringtheorie/Hilbertscher Nullstellensatz (algebraisch)/Textabschnitt

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Wir wollen die algebraische Version des Hilbertschen Nullstellensatzes beweisen. Dazu benötigen wir die folgenden beiden Lemmata.



Es sei ein noetherscher kommutativer Ring und eine endlich erzeugte -Algebra. Es sei eine -Unteralgebra, über der endlich (als -Modul) sei.

Dann ist auch eine endlich erzeugte -Algebra.

Wir schreiben und mit . Wir setzen und mit Koeffizienten . Wir betrachten die von diesen Koeffizienten erzeugte -Unteralgebra von und den -Untermodul . Die Produkte gehören wieder zu diesem Modul, daher ist sogar eine -Algebra. Weil die ebenfalls zu gehören, gilt sogar . Dies bedeutet, dass ein endlicher -Modul ist. Nach Fakt ist ein noetherscher Ring und nach Fakt ist der -Untermodul ebenfalls endlicher -Modul. Die Kette zeigt schließlich, dass eine endlich erzeugte -Algebra ist.



Es sei ein Körper und der zugehörige rationale Funktionenkörper.

Dann ist keine endlich erzeugte -Algebra.

Es sei angenommen, dass die rationalen Funktionen , , ein endliches Erzeugendensystem von bilden, mit , . Durch Übergang zu einem Hauptnenner kann man annehmen, dass die Nenner gleich sind. Die Annahme bedeutet also insbesondere, dass der Körper der rationalen Funktionen sich durch Nenneraufnahme an nur einem Element ergeben würde. Da keine Konstante ist (sonst wäre , was nicht der Fall ist), ist und daher ist . Also gibt es eine Darstellung

mit einem geeigneten . Daraus folgt . Da und das Einheitsideal in erzeugen, folgt daraus, dass bereits das Einheitsideal erzeugt, also selbst eine Einheit ist. Dann wäre aber doch eine Konstante, was es nicht ist.


Die folgende Aussage ist die algebraische Version des Hilbertschen Nullstellensatzes.


Es sei ein Körper und sei eine Körpererweiterung, die (als -Algebra) endlich erzeugt sei.

Dann ist endlich über .

Wir setzen . Es sei der Quotientenkörper von (innerhalb von ). Wir haben also eine Körperkette

Wir wollen zeigen, dass endlich über ist, und dazu genügt es nach Fakt zu zeigen, dass jeder Schritt in der Körperkette endlich ist. Es sei angenommen, dass nicht endlich ist, aber alle folgenden Schritte endlich sind. Wir wenden Fakt auf

an und erhalten, dass endlich erzeugt über ist. Dann ist insbesondere auch endlich erzeugt über . Andererseits ist der Quotientenkörper von . Wir haben also eine Kette

wo endlich erzeugt über ist, aber nicht endlich. Wäre algebraisch über , so auch endlich, und dann wäre bereits ein Körper nach Aufgabe. Dann wäre die letzte Kette insgesamt endlich, im Widerspruch zur Wahl von . Also ist transzendent über . Dann ist aber isomorph zu einem Polynomring in einer Variablen und ist isomorph zum rationalen Funktionenkörper über . Dieser ist aber nach Fakt nicht endlich erzeugt, sodass sich erneut ein Widerspruch ergibt.



Es sei ein Körper und seien und zwei -Algebren von endlichem Typ. Es sei ein -Algebrahomomorphismus.

Dann ist für jedes maximale Ideal aus auch das Urbild ein maximales Ideal.

Es sei ein maximales Ideal aus . Wir wissen nach Aufgabe, dass unter jedem Ringhomomorphismus das Urbild eines Primideals wieder prim ist, also ist zunächst ein Primideal, das wir nennen. Wir erhalten induzierte Ringhomomorphismen

wobei ein Körper ist und wobei beide Homomorphismen injektiv und von endlichem Typ sind. Da die Gesamtabbildung von endlichem Typ ist und und Körper sind, folgt aus Fakt, dass diese Abbildung endlich ist. Wir wollen zeigen, dass der Zwischenring ein Körper ist. Dies folgt aber aus Aufgabe.



Es sei ein Körper und sei eine -Algebra von endlichem Typ.

Dann ist jedes Radikal in der Durchschnitt von maximalen Idealen.

Nach Aufgabe ist jedes Radikal der Durchschnitt von Primidealen. Es genügt also zu zeigen, dass jedes Primideal in einer endlich erzeugten Algebra der Durchschnitt von maximalen Idealen ist. Es sei ein Primideal und . Dann ist ein Primideal in der Nenneraufnahme . Es gibt ein (in ) maximales Ideal oberhalb von . Wir fassen als endlich erzeugte -Algebra auf und betrachten

Dann ist und . Nach Fakt ist maximal.