Endomorphismus/Nilpotent/Einführung/Textabschnitt
Es sei ein Körper und ein -Vektorraum. Eine lineare Abbildung
heißt nilpotent, wenn es eine natürliche Zahl derart gibt, dass die -te Hintereinanderschaltung
ist.
Eine quadratische Matrix heißt nilpotent, wenn es eine natürliche Zahl derart gibt, dass das -te Matrixprodukt
ist.
Es sei eine obere Dreiecksmatrix, bei der alle Diagonalelemente seien. hat also die Gestalt
Dann ist nilpotent, und zwar bewegt sich mit jedem Potenzieren die -Hauptdiagonale nach rechts oben. Wenn man nämlich beispielsweise das Produkt für die -te Zeile und die -te Spalte mit
ausrechnet, so kommt in den Teilprodukten stets eine vor und das Ergebnis ist .
Ein Spezialfall zu Beispiel ist die Matrix
Eine wichtige Beobachtung dabei ist, dass unter dieser Abbildung auf abgebildet wird, auf und schließlich auf , welches auf abgebildet wird. Die -te Potenz der Matrix bildet auf ab und ist nicht die Nullmatrix, die -te Potenz der Matrix ist die Nullmatrix.
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung. Zu einem Eigenwert besitzt der Hauptraum die Eigenschaft, dass die Einschränkung von auf nilpotent ist.
Es sei ein Körper und ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist nilpotent.
- Für jeden Vektor
gibt es ein
mit
- Es gibt eine
Basis
von und ein
mit
für .
- Es gibt ein
Erzeugendensystem
von und ein
mit
für .
Von (1) nach (2) ist klar. Von (2) nach (3). Es sei eine Basis (oder ein endliches Erzeugendensystem) und es sei mit
gegeben. Dann erfüllt
die Eigenschaft für jeden Erzeuger. Von (3) nach (4) ist klar. Von (4) nach (1). Zu ist
Aufgrund der Linearität von ist
also ist
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist nilpotent
- Das Minimalpolynom zu ist eine Potenz von .
- Das charakteristische Polynom zu ist eine Potenz von .
Die Äquivalenz von (1) und (2) ergibt sich unmittelbar aus den Definitionen, die Äquivalenz von (2) und (3) ergibt sich aus Fakt.
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei
eine nilpotente lineare Abbildung.
Dann ist trigonalisierbar,
und zwar gibt es eine Basis, bezüglich der durch eine obere Dreiecksmatrix beschrieben wird, in der alle Diagonaleinträge sind.