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Kurs:Diskrete Mathematik/13/Klausur mit Lösungen/kontrolle

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Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
Punkte 3 3 2 4 2 4 3 4 6 3 2 3 2 2 4 10 4 4 65




Aufgabe (3 Punkte)


Lösung

  1. Man nennt

    den Graphen der Abbildung .

  2. Ein Element heißt maximal, wenn es kein Element , , mit gibt.
  3. Eine Menge mit zwei kommutativen und assoziativen Verknüpfungen und heißt algebraischer Verband, wenn die Absorptionsgesetze

    und

    gelten.

  4. Man nennt den komplementären Graphen zu .
  5. Ein Kreis in einem Graphen ist ein Zyklus der Länge ohne Wiederholungen.
  6. Ein Kantenzug in heißt eulersch, wenn in ihm jede Kante aus genau einmal vorkommt.


Aufgabe (3 Punkte)


Lösung

  1. Die Anzahl der fixpunktfreien Permutationen auf einer Menge mit Elementen ist
  2. In einem Graphen gilt
  3. Eine Paarung in einem Graphen ist genau dann optimal, wenn es keinen alternierenden Weg gibt, dessen Endpunkte verschieden und unabgedeckt sind.


Aufgabe (2 Punkte)

Am Weihnachtsbaum gibt es Kerzen. Berechne die Anzahl der Reihenfolgen, wie die Kerzen angezündet werden können.


Lösung

Die Anzahl der möglichen Reihenfolgen ist . Dies ist


Aufgabe (4 Punkte)

Es sei eine -elementige Menge. Zeige, dass die Anzahl der -elementigen Teilmengen von gleich dem Binomialkoeffizienten

ist.


Lösung

Wir beweisen die Aussage durch Induktion nach . Die Aussage ist für klar, sei also angenommen, die Aussage sei für ein beliebiges (für alle ) schon bewiesen, und betrachten wir eine -elementige Menge . Diese Menge ist wegen nicht leer. Wir fixieren ein Element und betrachten die -elementige Teilmenge . Jede Teilmenge von enthält entweder oder nicht. Daher lassen sich die -elementigen Teilmengen von aufteilen in -elementige Teilmengen von (das sind diejenigen Teilmengen, die nicht enthalten), und die -elementigen Teilmengen von (eine solche -elementige Teilmenge definiert die -elementige Teilmenge in ). Daher ist die Gesamtzahl der -elementigen Teilmengen von nach Lemma 2.16 (Diskrete Mathematik (Osnabrück 2020)) gleich


Aufgabe (2 Punkte)

Es seien und Mengen mit Verknüpfungen und es sei

eine mit den Verknüpfungen verträgliche surjektive Abbildung, es gelte also

Die Verknüpfung auf sei assoziativ. Zeige, dass auch die Verknüpfung auf assoziativ ist.


Lösung

Es seien Elemente in . Wegen der Surjektivität gibt es Elemente mit , , . Somit ist unter Verwendung der Assoziativität von und der Verträglichkeit


Aufgabe (4 (1+1+1+1) Punkte)

Es sei eine nichtleere geordnete Menge. Wir betrachten die Relation auf , die durch , falls und gilt, definiert ist.

  1. Ist transitiv?
  2. Ist reflexiv?
  3. Charakterisiere, wann symmetrisch ist.
  4. Ist antisymmetrisch?


Lösung

  1. Sei und . Das bedeutet und und somit ist wegen der Transitivität von auch . Wäre , so wäre wegen der Antisymmetrie von auch , was den Voraussetzungen widerspricht.
  2. Die Relation ist nicht reflexiv, da die Verschiedenheit von und beinhaltet.
  3. Die Relation ist nicht symmetrisch, außer wenn die Identität ist. In diesem Fall ist nämlich die leere Relation, und diese ist symmetrisch. Wenn es hingegen ein Paar mit gibt, so ist , aber nicht umgekehrt.
  4. Die Relation ist antisymmetrisch. Sei und . Dann ist insbesondere und und die Antisymmetrie der Ordnungsrelation impliziert . Doch dies ist ein Widerspruch zur Voraussetzung. D.h. die Voraussetzung in der Eigenschaft Antisymmetrie kann gar nicht erfüllt sein und daher ist die Antisymmetrie erfüllt.


Aufgabe (3 Punkte)

Zeige, dass in einem booleschen Verband die Gleichheit für alle gilt.


Lösung

Wir zeigen, dass komplementär zu ist. Wegen der Eindeutigkeit des Komplements in einem booleschen Verband ist dies die Behauptung. Unter Verwendung der Distributivgesetze ist einerseits

und andererseits


Aufgabe (4 Punkte)

Es seien ganze Zahlen. Zeige, dass

ist, wobei das kleinste gemeinsame Vielfache der ist.


Lösung

Nach Aufgabe 6.14 (Diskrete Mathematik (Osnabrück 2020)) ist der Durchschnitt der Untergruppen wieder eine Untergruppe von . Nach Satz 8.4 (Diskrete Mathematik (Osnabrück 2020)) gibt es ein eindeutig bestimmtes mit

Wegen für alle ist ein Vielfaches von jedem , also ein gemeinsames Vielfaches der . Für jedes gemeinsame Vielfache dieser Elemente gilt

Die Zahl besitzt also die Eigenschaft, dass jedes gemeinsame Vielfache der Elemente ein Vielfaches von ist. Daher ist das kleinste gemeinsame Vielfache.


Aufgabe (6 (2+2+2) Punkte)

Es sei ein Körper und ein endlichdimensionaler - Vektorraum.

  1. Wir betrachten auf die Relation , die durch gegeben ist, falls es eine lineare Abbildung mit gibt. Welche Eigenschaften einer Äquivalenzrelation sind erfüllt, welche nicht?
  2. Wir betrachten auf die Relation , die durch gegeben ist, falls es eine bijektive lineare Abbildung mit gibt. Zeige, dass dies eine Äquivalenzrelation ist.
  3. Bestimme die Äquivalenzklassen zur Äquivalenzrelation aus (2).


Lösung

  1. Die Relation ist reflexiv, da man für die Identität nehmen kann, und sie ist transitiv, da es bei und lineare Abbildungen mit

    und

    gibt. Daher ist insgesamt

    und somit . Die Relation ist nicht symmetrisch, da aufgrund der Existenz der Nullabbildung stets gilt, aber umgekehrt nur bei gilt.

  2. Wenn man sich auf bijektive Abbildungen beschränkt, so liegt eine Äquivalenzrelation vor. Die Argumentation für die Reflexivität und die Transititvität ist wie in Teil (1), da ja die Verknüpfung von bijektiven Abbildungen wieder bijektiv ist. Wenn gilt, so bedeutet dies die Existenz einer bijektiven linearen Abbildung mit

    Somit ist

    und daher .

  3. Es gibt zwei Äquivalenzklassen. Der Nullpunkt ist nur zu sich selbst äquivalent, da unter jeder linearen Abbildung auf sich selbst abgebildet wird. Hingegen sind je zwei Vektoren , die beide nicht sind, untereinander äquivalent. Man kann sie nämlich jeweils zu einer Basis bzw. von ergänzen. Aufgrund des Festlegungssatzes gibt es eine lineare Abbildung mit , also insbesondere mit , und diese ist bijektiv, da sie eine Basis auf eine Basis abbildet.


Aufgabe (3 Punkte)

Bestimme das inverse Element zu in .


Lösung

Der euklidische Algorithmus liefert

Somit ist

Daher ist das inverse Element zu in .


Aufgabe (2 Punkte)

Es sei und . Bestimme die Anzahl der surjektiven Abbildungen von nach mit der zusätzlichen Eigenschaft, dass jedes Element aus höchstens zweimal getroffen wird.


Lösung

Für die Anzahl der Fasern gibt es unter der beschriebenen Bedingung nur die Möglichkeit mit Permutationen. Deshalb ist die Anzahl gleich


Aufgabe (3 (0.5+1+0.5+1) Punkte)

Bestimme zum Netzgraphen der Metro Manila die folgenden graphentheoretischen Invarianten (dabei gelten Recto und Doroteo Jose als eine Station, EDSA und Taft Avenue gelten als eine Station, Araneta Center und Cubao gelten als eine Station. North Avenue und Roosevelt sind durch eine Kante verbunden).

  1. Die Blätter von .
  2. Die Exzentrizität von Pureza.
  3. Den Maximalgrad von . In welchen Stationen wird er angenommen?
  4. Die Taille von .


Lösung

  1. Die Blätter sind Santolan und Baclaran.
  2. Der Abstand von Pureza nach Santolan ist , der Abstand nach Baclaran ist . Der obere Kreis hat die Länge , der maximale Abstand dadrauf ist also , der untere Kreis hat die Länge , der maximale Abstand dadrauf ist also . Die Exzentrizität ist also (und wird in Bacalaran, Magalianes und Ayala angenommen).
  3. Der Maximalgrad ist , er wird in Araneta Center/Cubao angenommen.
  4. Wie oben berechnet besitzt der obere Kreis die Länge und der untere die Länge , der umfahrende Kreis hat eine größere Länge. Die Taille ist also .


Aufgabe (2 Punkte)

Skizziere einen zusammenhängenden Graphen, in dem es genau einen Knoten mit dem Grad , genau einen Knoten mit dem Grad , genau einen Knoten mit dem Grad , ... und genau einen Knoten mit dem Grad gibt.


Lösung


Aufgabe (2 Punkte)

Bestimme die Automorphismengruppe des abgebildeten Graphen.


Lösung

Der isolierte Punkt muss unter einem Graphautomorphismus auf sich selbst abgebildet werden. und können offenbar miteinander vertauscht werden. Deshalb gibt es neben der Identität diese Vertauschung und die Automorphismengruppe ist .


Aufgabe (4 Punkte)

Bestimme die Anzahl der Spannbäume des vollständigen Graphen zu Punkten mit Hilfe des Satzes von Kirchhoff.


Lösung

Die Adjazenzmatrix gleich

und die Gradmatrix ist

somit ist die Laplace-Matrix gleich

Wenn man die erste Zeile und die erste Spalte streicht, so erhält man

Deren Determinante ist

die Anzahl der Spannbäume ist also .


Aufgabe (10 Punkte)

Beweise den Paarungssatz (Heiratssatz).


Lösung

Wir führen Induktion über die Anzahl von , bei ist nach Voraussetzung und man kann ein beliebiges Element aus als Wert an der Stelle festlegen.

Es sei nun -elementig und sei die Aussage für jede kleinere Indexmenge (und jede Mengenfamilie, die die numerische Bedingung erfüllt) bewiesen. Wir betrachten zwei Fälle. Erster Fall. Für alle Teilmengen , , gelte sogar die stärkere Bedingung

Wir wählen ein Element und und betrachten , , . Da stets nur das Element herausgenommen wird, gilt die numerische Bedingung für diese neue Situation und wir können darauf die Induktionsvoraussetzung anwenden. Es gibt also eine injektive Abbildung

mit . Diese Abbildung können wir durch zu einer injektiven Abbildung von nach fortsetzen. Zweiter Fall. Es gibt nun eine echte Teilmenge mit

Für gilt die numerische Bedingung nach wie vor. Wir betrachten

und

und setzen

für . Für jede Teilmenge ist

Nach Voraussetzung hat diese Menge zumindest Elemente und hat genau Elemente. Deshalb besitzt zumindest Elemente. D.h. dass und die , , ebenfalls die numerische Bedingung erfüllen. Wir können die Induktionsvoraussetzung auf einerseits und auf andererseits (mit den zugehörigen Zielmengen) anwenden und erhalten injektive Abbildungen

mit und

mit . Da und disjunkt sind, setzen sich diese beiden Abbildungen zu einer injektiven Abbildung mit zusammen.


Aufgabe (4 Punkte)

Bestimme das chromatische Polynom zum vollständigen bipartiten Graphen .


Lösung

Es stehen Farben zur Verfügung, wobei die beiden Teilmengen der bipartiten Zerlegung auf verschiedene Farben Bezug nehmen. Wenn die zweielementige Menge auf nur eine Farbe Bezug nimmt, so gibt es zulässige Färbungen von diesem Typ, da für die -elementige Menge genau Farben zur Verfügung stehen ohne weitere Bedingung. Für die Farbe für haben wir Möglichkeiten, das ergibt insgesamt . Wenn die zweielementige Menge auf zwei Farben Bezug nimmt, so gibt es zulässige Färbungen von diesem Typ. Für die Farben für haben wir Möglichkeiten, was wir mit wegen der beiden möglichen Reihenfolgen multiplizieren müssen. Das ergibt insgesamt .

Insgesamt ist also


Aufgabe (4 Punkte)

Für welche der Schachfiguren Turm, Läufer, Dame, König ist der Spielzuggraph zu einem -Feld planar?


Lösung

Zum Turm betrachten wir die Felder einer fixierten Zeile, die alle untereinander durch einen Turmzug erreichbar sind. Das ist also ein vollständiger Untergraph mit Knotenpunkten. Nach Beispiel 25.7 (Diskrete Mathematik (Osnabrück 2020)) ist dieser nicht planar und daher ist auch der Spielzuggraph zum Turm nicht planar. Für den Läufer betrachten wir Felder auf der Hauptidagonalen (oder Hauptnebendiagonalen). Dies ist ebenfalls ein vollständiger Graph mit Knotenpunkten und somit nicht planar. Der Spielzuggraph zur Dame ist aus dem gleichen Grund nicht planar.

Der Spielzuggraph zum König ist ebenfalls nicht planar. Er besitzt horizontale Kanten, vertikale Kanten und diagonale Kanten. Deshalb gibt es insgesamt Kanten. Bei einem planaren Graphen mit Knoten darf es aber nach Korollar 25.6 (Diskrete Mathematik (Osnabrück 2020))  (1) höchstens

Kanten geben.