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Riemannsche Flächen/Kompakt/Riemann-Hurwitz/Textabschnitt

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Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung zwischen den zusammenhängenden riemannschen Fläche und . Man nennt den Divisor , der für jeden Punkt die Ordnung

zugewiesen bekommt, den Verzweigungsdivisor von .



Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung zwischen den zusammenhängenden riemannschen Fläche und mit dem Verzweigungsdivisor . Dann gelten folgende Aussagen

  1. Der Verzweigungsdivisor ist in der Tat ein Divisor.
  2. Es ist genau in den Punkten des Trägers von verzweigt.
  3. Wenn lokal auf offenen Kreisscheiben bzw. durch eine holomorphe Funktion beschrieben wird, so ist für die Ordnung gleich der Nullstellenordnung von in .

Beweis

Siehe Aufgabe.



Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung zwischen den kompakten zusammenhängenden riemannschen Flächen und . Dann gelten folgende Aussagen.

  1. Es liegt die Untergarbenbeziehung

    vor.

  2. Die Restklassengarbe besitzt endlichen Träger, und es gilt

    mit

  3. Zwischen den kanonischen Divisoren besteht die Beziehung
  1. Der Rückzug von Differentialformen liefert einen Garbenhomomorphismus

    Lokal liegt auf offenen Kreisscheiben eine Abbildung

    vor. Die Differentialform wird nach zurückgezogen. Da nicht konstant ist, ist nicht die Nullfunktion. Es liegt somit lokal ein kommutatives Diagramm

    vor, wobei die vertikalen Abbildungen Isomorphien sind. Da die obige Abbildung als Garbenhomomorphismus injektiv ist, gilt dies auch für die untere.

  2. Es liegt insgesamt die Situation einer invertierbaren Garbe als Untergarbe einer invertierbaren Garbe vor, damit besitzt auf der kompakten riemannschen Fläche die Restklassengarbe automatisch endlichen Träger, siehe Fakt. In der Situation von Teil (1) wird die Restklassengarbe lokal als beschrieben bzw. halmweise durch

    Dieser Restklassenring ist ein endlichdimensionaler -Vektorraum der Dimension . Dies ist nach Fakt die Verzweigungsordnung von in weniger .

  3. Dies folgt aus (2).


Die folgende Aussage heißt Riemann-Hurwitz-Formel.


Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung zwischen den kompakten zusammenhängenden riemannschen Flächen und .

Dann gilt für die Geschlechter die Beziehung

Dies folgt aus Fakt, Fakt und Fakt.



Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung auf einer kompakten zusammenhängenden riemannschen Fläche .

Dann gilt zwischen dem Geschlecht von , dem Grad von und dem Verzweigungsdivisor die Beziehung

Dies folgt unmittelbar aus Fakt und Fakt.



Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung von der projektiven Geraden in sich.

Dann gilt zwischen dem Grad von und dem Verzweigungsdivisor die Beziehung

Beweis

Siehe Aufgabe.


Die folgende Aussage kann man auch mit Aufgabe erhalten.


Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung zwischen den kompakten zusammenhängenden riemannschen Flächen und .

Dann gilt für die Geschlechter die Abschätzung

Wegen der Effektivität des Verzweigungsdivisors besitzt dieser einen nichtnegativen Grad und daher folgt aus Fakt direkt

und somit die Behauptung.


Die folgende Aussage heißt Satz von Lüroth.


Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung, wobei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche sei.

Dann ist ebenfalls die projektive Gerade.

Nach Fakt ist

somit ist nach Fakt auch . Mit Fakt ergibt sich wiederum, dass biholomorph zu ist.



Es sei eine Überlagerung zwischen kompakten zusammenhängenden riemannschen Flächen und .

Dann ist ein Isomorphismus oder oder .

Unverzweigt bedeutet mit Fakt  (2), dass der Verzweigungsdivisor trivial ist und damit insbesondere den Grad besitzt. Aus Fakt ergibt sich die Bedingung

Dies führt zu den angegebenen Möglichkeiten.



Auf einem komplexen Torus ist die Multiplikationsabbildung

eine Überlagerung vom Grad , da jeder Punkt genau Bildpunkte besitzt, vergleiche Fakt. Ein solches Verhalten ist nach Fakt nur bei Geschlecht möglich.