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Diffeomorphismus/Transformationsformel für Integrale/Textabschnitt

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Es seien und offene Mengen im und es sei

ein -Diffeomorphismus mit der Jacobi-Determinante

für . Es sei ein kompakter achsenparalleler Quader.

Dann gelten die Abschätzungen

Wir setzen . Wir beweisen zuerst die Abschätzung nach oben. Wir schreiben mit einem und wir müssen zeigen.
  Wir konstruieren induktiv eine Folge von abgeschlossenen achsenparallelen Teilquadern , , mit der Eigenschaft

 Es sei

. Für den Induktionsschluss von auf betrachten wir sämtliche Teilquader von mit halbierter Kantenlänge. Würden diese Teilquader alle die Ungleichung erfüllen, so ergebe sich durch Aufsummieren sofort ein Widerspruch zur Induktionsvoraussetzung (wegen Fakt sind die Ränder der Quader unerheblich). Es gibt also mindestens einen Quader mit .
Diese Quaderschachtelung definiert in jeder Komponente eine Intervallschachtelung und damit nach Fakt einen Punkt . Wegen der Translationsinvarianz des Borel-Lebesgue-Maßes können wir und annehmen. Es sei das totale Differential.
Da in differenzierbar ist, gilt

mit einer in stetigen Abbildung , die dort den Limes besitzt. Die lineare Approximation

bildet jeden Quader auf ein Parallelotop ab, das nach Fakt das Maß besitzt. Wir wollen mit für einen geeigneten Quader vergleichen. Da ein Diffeomorphismus vorliegt, ist ein Isomorphismus und daher gibt es ein mit für alle . Somit gibt es wegen der Stetigkeit von zu jedem ein mit

für alle  mit . Es sei , , ein Quader. Für ist

D.h. dass in dem Parallelotop liegt, das aus durch Streckung mit dem Streckungsfaktor entsteht. Damit gilt


 Wir nehmen an, dass gilt. Dann kann man auch ein mit finden. Wir nehmen ein derart, dass die oben beschriebene Eigenschaft bezüglich diesem besitzt. Für hinreichend groß kann man dann die obige Überlegung auf die Quader anwenden und erhält

 im Widerspruch zur Konstruktion dieser Quaderfolge.Wir zeigen zunächst, dass die Abschätzung nach oben nicht nur für Quader, sondern für beliebige

kompakte Mengen gilt. Zu jedem gibt es eine abzählbare Überpflasterung mit achsenparallelen Quadern , , von mit

Durch Beschränkung der Kantenlängen der kann man weiter erreichen, dass alle in einer größeren ebenfalls kompakten Menge liegen. Wegen der gleichmäßigen Stetigkeit von auf , die auf Fakt beruht, kann man zu gegebenem die so wählen, dass gilt. Damit ergibt sich

Da und beliebig klein gewählt werden können, gilt diese Abschätzung auch ohne und .
Wir wenden nun die Abschätzung nach oben auf die Umkehrabbildung und an. Als Bild einer kompakten Menge ist nach Fakt wieder kompakt. Dabei gilt aufgrund des Determinantenmultiplikationssatzes die Beziehung

mit . Dies ergibt

Daraus ergibt sich




Es seien und offene Mengen im und es sei

ein -Diffeomorphismus mit der Jacobi-Determinante für . Es sei ein kompakter achsenparalleler Quader.

Dann gilt

Da stetig differenzierbar ist, ist die Abbildung

stetig und daher nach Fakt gleichmäßig stetig auf dem kompakten Quader . D.h. zu jedem gibt es ein mit für alle . Dann gibt es auch ein derart, dass für alle kompakten Teilquader mit maximaler Kantenlänge das Bild in einem abgeschlossenen Intervall der Länge liegt. Damit ist die Differenz zwischen dem Minimum und dem Maximum von maximal gleich .

Sei gegeben. Wir unterteilen in kompakte Teilquader, indem wir jede Quaderkante in gleichlange Teile unterteilen, und wählen dabei so groß, dass die entstehenden Teilquader die oben beschriebene Eigenschaft haben. Es sei eine Indexmenge zu dieser Unterteilung, es ist also und damit . Diese beiden Vereinigungen sind nicht disjunkt, jedoch sind die Schnittmengen der Quader nach Fakt und die Schnittmengen der als Bilder von Quaderseiten nach Fakt Nullmengen. Wir wenden Fakt auf die Teilquader an und erhalten

Dabei ist die Differenz zwischen links und rechts durch

beschränkt, kann also durch beliebig klein gemacht werden. Die gleichen Abschätzungen gelten wegen der Monotonie des Integrals auch für das Integral , sodass

gilt.



Es seien und offene Mengen im und es sei

ein -Diffeomorphismus mit der Jacobi-Determinante für . Es sei eine messbare Menge.

Dann ist ebenfalls messbar und es gilt

Ein Diffeomorphismus und seine Umkehrabbildung sind stetig, daher liegt eine Bijektion der messbaren Teilmengen von und von vor. Wir betrachten die beiden Zuordnungen

also das Maß auf mit der Dichte , und

also das Bildmaß von unter der Umkehrabbildung , und müssen zeigen, dass diese beiden Maße gleich sind.
Nach Fakt gilt die Gleichheit für alle kompakten achsenparallelen Quader. Aufgrund von Aufgabe bzw. Fakt gilt die Gleichheit auch für alle offenen bzw. „nach oben halboffenen“ achsenparallelen Quader, also Produkte von nach oben halboffenen Intervallen. Die Menge der endlichen disjunkten Vereinigungen von diesen zuletzt genannten Quadern bilden einen Mengen-Präring im . Diese Menge ist auch ein durchschnittsstabiles Erzeugendensystem für das System der Borelmengen. Daher müssen nach Fakt die beiden Maße generell übereinstimmen.


Wir kommen zur Transformationsformel für Integrale.


Es seien und offene Mengen im und es sei

ein -Diffeomorphismus mit der Jacobi-Determinante

für . Es sei

eine messbare Funktion.

Dann ist auf genau dann integrierbar, wenn die Hintereinanderschaltung auf integrierbar ist. In diesem Fall gilt

Die Zuordnung für messbare Mengen ist ein Maß auf und zwar handelt es sich um das Bildmaß von unter der Umkehrabbildung

Nach Fakt besitzt dieses Maß die Dichte . Daher gilt nach Aufgabe und der allgemeinen Transformationsformel