Lösung
- Zwei
(inhomogene) lineare Gleichungssysteme
heißen äquivalent, wenn ihre Lösungsmengen übereinstimmen.
- Der
Kern
von
ist
-

- Die Restklassengruppe ist die
Quotientenmenge
mit der eindeutig bestimmten Gruppenstruktur.
- Eine Teilmenge der Form
-
![{\displaystyle {}]a,b[={\left\{x\in K\mid a<x<b\right\}}\,}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/205850bf3f52b99cd288b9333bd94fad3b069203)
heißt offenes Intervall in
.
- Zu zwei
Polynomen
,
,
heißt die
Funktion
-
wobei
das
Komplement
der
Nullstellen
von
ist, eine rationale Funktion.
- Die Ereignisse
-

heißen
paarweise unabhängig,
wenn
-

für alle
ist.
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Satz über das Matrixprodukt und die Hintereinanderschaltung von Abbildungen.
- Der
Satz über die Intervallschachtelung.
- Die Periodizitätseigenschaften für die Sinusfunktion.
Lösung
- Es sei
eine
-Matrix und
eine
-Matrix und es seien
-
die zugehörigen linearen Abbildungen. Dann beschreibt das Matrixprodukt
die Hintereinanderschaltung der beiden linearen Abbildungen.
- Es sei
,
,
eine Intervallschachtelung in
. Dann besteht der Durchschnitt
-
aus genau einem Punkt
.
- Es ist
für alle
.
- Es ist
für alle
.
- Es ist
,
,
,
und
.
Aufgabe (3 (1+1+1) Punkte)
Es sei
-

a) Zeige
-

b) Bestimme die
inverse Matrix
zu
.
c) Löse die Gleichung
-

Lösung
a) Es ist
-

b) Nach Teil a) ist
-

also ist
invertierbar und stimmt mit seinem Inversen überein, also
-

c) Wir wenden auf die Gleichung beidseitig die Matrix
an und erhalten

Lösung
Wegen
-

ist
,
die Relation ist also reflexiv. Es sei nun
.
Dies bedeutet
-

Somit ist auch
-

und damit ist auch
,
was die Symmetrie bedeutet. Es sei schließlich
und
.
Dies bedeutet
-

und
-

Wegen der Abgeschlossenheit eines Untervektorraumes unter Addition gilt somit
-

was
bedeutet. Dies ergibt die Transitivität.
Erläutere das Konzept der Wohldefiniertheit anhand eines typischen Beispiels.
Lösung Wohldefiniertheit/Typisches Beispiel/Aufgabe/Lösung
Löse das folgende
lineare Gleichungssystem
über dem
Körper
.
-

Lösung
Lösung
Wir behaupten
-
![{\displaystyle {}M=[b^{-1},a^{-1}]\,.}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/9b56814ba3ae4f9ec6a8d65d3a821633d9c66172)
Wegen
ist entweder
oder
. Auf
und auf
ist die inverse Abbildung
streng fallend. Somit ist
![{\displaystyle {}{\begin{aligned}M&={\left\{x\in K\mid x^{-1}\in [a,b]\right\}}\\&={\left\{x\in K\mid a\leq x^{-1}\leq b\right\}}\\&={\left\{x\in K\mid a^{-1}\geq {\left(x^{-1}\right)}^{-1}\geq b^{-1}\right\}}\\&={\left\{x\in K\mid a^{-1}\geq x\geq b^{-1}\right\}}\\&=[b^{-1},a^{-1}].\end{aligned}}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/f957e210a2031dfbda6e27123e42feb6a7d7eb9f)
Berechne
-
Lösung
Es ist
![{\displaystyle {}{\begin{aligned}{\left({\frac {2}{5}}-{\frac {1}{6}}{\sqrt[{3}]{2}}+{\frac {1}{5}}{\left({\sqrt[{3}]{2}}\right)}^{2}\right)}\cdot {\left(-{\frac {2}{5}}+7{\sqrt[{3}]{2}}+{\frac {1}{4}}{\left({\sqrt[{3}]{2}}\right)}^{2}\right)}&={\left({\frac {2}{5}}-{\frac {1}{6}}\cdot 2^{\frac {1}{3}}+{\frac {1}{5}}\cdot 2^{\frac {2}{3}}\right)}\cdot {\left(-{\frac {2}{5}}+7\cdot 2^{\frac {1}{3}}+{\frac {1}{4}}\cdot 2^{\frac {2}{3}}\right)}\\&=-{\frac {4}{25}}+{\left({\frac {14}{5}}+{\frac {1}{15}}\right)}\cdot 2^{\frac {1}{3}}+{\left({\frac {1}{10}}-{\frac {7}{6}}-{\frac {2}{25}}\right)}\cdot 2^{\frac {2}{3}}+{\left(-{\frac {1}{24}}+{\frac {7}{5}}\right)}\cdot 2+{\frac {1}{20}}\cdot 2^{\frac {4}{3}}\\&=-{\frac {4}{25}}-{\frac {1}{12}}+{\frac {14}{5}}+{\left({\frac {14}{5}}+{\frac {1}{15}}+{\frac {1}{10}}\right)}\cdot 2^{\frac {1}{3}}+{\left({\frac {1}{10}}-{\frac {7}{6}}-{\frac {2}{25}}\right)}\cdot 2^{\frac {2}{3}}\\&={\frac {-48-25+840}{300}}+{\frac {84+2+3}{30}}\cdot 2^{\frac {1}{3}}+{\frac {15-175-12}{150}}\cdot 2^{\frac {2}{3}}\\&={\frac {767}{300}}+{\frac {89}{30}}\cdot 2^{\frac {1}{3}}-{\frac {86}{75}}\cdot 2^{\frac {2}{3}}.\,\end{aligned}}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/f8c12b18f95c26e93ea0dc3e6d6e1db61fe3f397)
Lösung
Es sei
,
,
eine
konvergente Teilfolge
mit dem Grenzwert
. Wir behaupten, dass die Folge ebenfalls gegen
konvergiert. Es sei dazu
vorgegeben. Wegen der Konvergenz der Teilfolge gibt es ein
derart, dass für alle
die Abschätzung
-

gilt. Da eine
Cauchy-Folge
vorliegt gibt es ein
derart, dass für alle
die Abschätzung
-

gilt. Daher gilt für
unter Verwendung eines
mit
die Abschätzung
-

Beweise die Aussage, dass eine reelle Zahl, die eine periodische Dezimalentwicklung besitzt, eine rationale Zahl ist.
Lösung
Es liege eine periodische Ziffernentwicklung für die reelle Zahl
vor. Da sich die Eigenschaft, eine rationale Zahl zu sein, weder bei Multiplikation mit einer rationalen Zahl
noch bei Addition mit einer rationalen Zahl ändert, können wir sofort annehmen, dass die Ziffernentwicklung die Form
-
besitzt. Die dadurch definierte Zahl können wir als
-
auffassen, wobei die Einsen an der
-ten,
-ten u.s.w. Stelle stehen. Wir müssen uns also nur noch um periodische Ziffernentwicklungen von dieser speziellen Art kümmern. Wir betrachten also die Reihe
-
Nach
Satz 47.6 (Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2016-2017))
konvergiert dies gegen
-

wobei jeweils
Neunen vorkommen. Diese Zahl ist also rational.
Aufgabe (3 (1+2) Punkte)
Es sei
ein Körper und sei
der Polynomring über
. Zeige, dass der
Grad
folgende Eigenschaften erfüllt.
-

-
-

Lösung
Es seien
-

und
-

mit
,
also
und
.
Bei
ist
der Grad der Summe, bei
ist bei
dies auch der Grad des Summenpolynoms, im andern Fall wird der Grad kleiner
(die Summe kann
sein, dann ist die Aussage als erfüllt zu interpretieren).
Wegen
Lemma 23.12 (Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2016-2017))
ist
und somit ist
der Leitterm des Produktpolynoms
, dessen Grad somit gleich
ist.
Lösung
Es sei
-

Zeige, dass für alle
die folgende Beziehung gilt: Wenn
-

dann ist
-

Lösung
Unter der Bedingung
-

ist

Lösung
Es sei
. Dann ist wegen
-

direkt
.
Wegen
-

ist
-

von
verschieden. Wegen
-

ist
positiv. Wir vergleichen
mit
. Für
stimmen die beiden Funktionen überein. Für
ist aufgrund der Funktionalgleichung
-

Für
ist wegen
-

also gilt die Gleichheit für
. Für
mit
gilt wegen
-

und der eindeutigen Existenz von
-ten Wurzeln
-
![{\displaystyle {}f{\left({\frac {p}{q}}\right)}={\sqrt[{q}]{f(p)}}={\sqrt[{q}]{b^{p}}}=b^{\frac {p}{q}}\,.}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/9039cd407ded49a83526c014dd1589691c9d8a4c)
Daraus folgt über die Beziehung
-

auch die Übereinstimmung für negative rationale Argumente. Da
nach Voraussetzung stetig ist und da
stetig ist, und da es zu jeder reellen Zahl
eine Folge rationaler Zahlen gibt, die gegen
konvergiert, müssen die beiden Funktionen nach dem Folgenkriterium für die Stetigkeit übereinstimmen.
Bestimme die Schnittpunkte des Einheitskreises mit der Geraden, die durch die beiden Punkte
und
verläuft.
Lösung
Der Richtungsvektor der Geraden ist
. Somit besitzt die Geradengleichung die Form
-

Einsetzen eines Punkt ergibt
.
Somit ist
-

Dies setzen wir in die Kreisgleichung
-

ein und erhalten
-

oder
-

Die Normierung davon ist
-
Somit ist

und

Die Schnittpunkte sind also
-
Aufgabe (8 (1+1+5+1) Punkte)
Lösung
Eine Ziehung bedeutet eine bijektive Abbildung von
nach
, eine wichtelkonforme Ziehung bedeutet eine fixpunktfreie bijektive Abbildung.
- Es gibt nur die beiden Möglichkeiten Identität und Vertauschung, die Wahrscheinlichkeit, dass die Ziehung wichtelkonform ist, ist somit gleich
.
- Es gibt
bijektive Abbildungen
(Permutationen)
einer
-elementigen Menge in sich selbst.
- Zu jedem
sei
das Ereignis, dass bei einer bijektiven Abbildung
auf sich selbst abgebildet wird. Somit ist
das Ereignis, dass eine bijektive Abbildung mindestens einen Fixpunkt besitzt. Nach
der Siebformel
ist
-

mit
-

Das Ereignis
bedeutet also, dass alle Indizes aus
Fixpunkte sind
(und eventuell weitere).
Dazu gibt es
Möglichkeiten, da die bijektiven Abbildungen mit
als Fixpunkt den bijektiven Abbildungen von
in sich entsprechen. Da es
-elementige Teilmengen gibt, erhält man

Das Ereignis, eine wichtelkonforme
(fixpunktfreie)
bijektive Abbildung zu ziehen, ist somit gleich

- Für die Exponentialfunktion zur Basis
gilt nach
Satz 53.8 (Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2022-2023))
die Darstellung
-

Somit ist die oben ermittelte Formel
die Anfangssumme von
. Insbesondere konvergiert
gegen
.