Kurs:Lineare Algebra/Teil II/16/Klausur mit Lösungen
Aufgabe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Punkte | 3 | 3 | 3 | 3 | 2 | 2 | 0 | 4 | 0 | 2 | 6 | 6 | 3 | 0 | 0 | 3 | 40 |
Aufgabe (3 Punkte)
Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.
- Die Norm zu einem Skalarprodukt auf einem - Vektorraum .
- Eine
winkeltreue Abbildung
auf einem reellen Vektorraum mit Skalarprodukt.
- Ein
selbstadjungierter
Endomorphismus
auf einem - Vektorraum mit Skalarprodukt.
- Ein Repräsentantensystem zu einer Äquivalenzrelation auf einer Menge .
- Die
Stetigkeit
einer Abbildung
zwischen metrischen Räumen und in einem Punkt .
- Ein
stabiler
Endomorphismus
auf einem endlichdimensionalen - Vektorraum .
- Zu einem Vektor nennt man
die Norm von .
- Eine
lineare Abbildung
heißt winkeltreu, wenn für je zwei Vektoren die Beziehung
gilt.
- Der Endomorphismus heißt
selbstadjungiert,
wenn
für alle gilt.
- Eine Teilmenge heißt ein Repräsentantensystem für die Äquivalenzrelation, wenn es für jede Äquivalenzklasse genau ein Element aus aus dieser Klasse gibt.
- Die Abbildung heißt stetig in , wenn für jedes ein derart existiert, dass
gilt.
- Der Endomorphismus heißt stabil, wenn die Folge in beschränkt ist.
Aufgabe (3 Punkte)
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Satz über das Verhalten der Gramschen Matrizen zu einer Bilinearform bei einem Basiswechsel.
- Der Satz über die Untergruppen von .
- Der Satz über Basen in einem Dachprodukt.
- Es sei ein
Körper,
ein
endlichdimensionaler
-
Vektorraum
und eine
Bilinearform
auf . Es seien
und
zwei
Basen
von und es seien
bzw.
die
Gramschen Matrizen
von bezüglich dieser Basen. Zwischen den Basiselementen gelte die Beziehungen
die wir durch die Übergangsmatrix
ausdrücken. Dan - Die Untergruppen von sind genau die Teilmengen der Form
- Es sei ein
Körper
und
ein
endlichdimensionaler
-
Vektorraum
der Dimension . Es sei eine
Basis
von und es sei
.
Dann bilden die Dachprodukte
Aufgabe (3 Punkte)
Es sei ein - Vektorraum mit einem Skalarprodukt . Es sei ein fixierter Vektor und . Zeige, dass
ein affiner Unterraum von ist.
Zunächst ist
ein Untervektorraum von , da es sich um den Kern der linearen Abbildung
handelt. Die besagte Menge ist das Urbild von unter . Bei einer linearen Abbildung gilt stets, dass die Fasern affine Räume über dem Kern sind.
Aufgabe (3 Punkte)
Man gebe ein Beispiel einer bijektiven linearen Abbildung
mit der Eigenschaft, dass es einerseits eine Orthogonalbasis des gibt, die unter in eine Orthogonalbasis überführt wird, es andererseits aber auch eine Orthogonalbasis gibt, die unter nicht in eine Orthogonalbasis überführt wird.
Wir betrachten die durch die Matrix gegebene lineare Abbildung. Die Standardbasis , die eine Orthogonalbasis (sogar Orthonormalbasis) ist, wird auf abgebildet, was eine Orthogonalbasis ist. Wegen
ist eine Orthogonalbasis. Die Bildbasis davon ist
was wegen
keine Orthogonalbasis ist.
Aufgabe (2 Punkte)
Beweise den Satz des Pythagoras mit Hilfe des Skalarproduktes.
Es ist
Aufgabe (2 Punkte)
Durch die Punkte sei ein Dreieck mit den Seitenlängen und den Winkeln gegeben. Es sei der Flächeninhalt des Dreiecks. Zeige
Es sei die Länge der Höhe durch . Dann gilt
woraus sich
ergibt.
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (4 Punkte)
Beweise den Satz über das Verhalten der Gramschen Matrizen zu einer Bilinearform bei einem Basiswechsel.
Es ist
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (2 Punkte)
Die lineare Abbildung werde bezüglich der Basis durch die Matrix beschrieben. Handelt es sich um einen normalen Endomorphismus?
Aus der Matrixdarstellung ist zu entnehmen, dass ein Eigenvektor zum Eigenwert und ein Eigenvektor zum Eigenwert ist. Da die Eigenwerte verschieden sind, erzeugen diese Vektoren die einzigen Eigenräume. Wegen
stehen diese nicht orthogonal aufeinander und daher gibt es keine Orthonormalsbasis aus Eigenvektoren (auch nicht über ), und ist nicht normal.
Aufgabe (6 (2+2+2) Punkte)
Es sei ein Körper und ein endlichdimensionaler - Vektorraum.
- Wir betrachten auf die Relation , die durch gegeben ist, falls es eine lineare Abbildung mit gibt. Welche Eigenschaften einer Äquivalenzrelation sind erfüllt, welche nicht?
- Wir betrachten auf die Relation , die durch gegeben ist, falls es eine bijektive lineare Abbildung mit gibt. Zeige, dass dies eine Äquivalenzrelation ist.
- Bestimme die Äquivalenzklassen zur Äquivalenzrelation aus (2).
- Die Relation ist reflexiv, da man für die Identität nehmen kann, und sie ist transitiv, da es bei und lineare Abbildungen mit
und
gibt. Daher ist insgesamt
und somit . Die Relation ist nicht symmetrisch, da aufgrund der Existenz der Nullabbildung stets gilt, aber umgekehrt nur bei gilt.
- Wenn man sich auf bijektive Abbildungen beschränkt, so liegt eine Äquivalenzrelation vor. Die Argumentation für die Reflexivität und die Transititvität ist wie in Teil (1), da ja die Verknüpfung von bijektiven Abbildungen wieder bijektiv ist. Wenn gilt, so bedeutet dies die Existenz einer bijektiven linearen Abbildung mit
Somit ist
und daher .
- Es gibt zwei Äquivalenzklassen. Der Nullpunkt ist nur zu sich selbst äquivalent, da unter jeder linearen Abbildung auf sich selbst abgebildet wird. Hingegen sind je zwei Vektoren , die beide nicht sind, untereinander äquivalent. Man kann sie nämlich jeweils zu einer Basis bzw. von ergänzen. Aufgrund des Festlegungssatzes gibt es eine lineare Abbildung mit , also insbesondere mit , und diese ist bijektiv, da sie eine Basis auf eine Basis abbildet.
Aufgabe (6 Punkte)
Beweise den Homomorphiesatz für Gruppen.
Wir zeigen zuerst die Eindeutigkeit. Für jedes Element gibt es mindestens ein mit . Wegen der Kommutativität des Diagramms muss
gelten. Das bedeutet, dass es maximal ein geben kann.
Wir haben zu zeigen, dass durch diese Bedingung eine wohldefinierte Abbildung gegeben ist. Es seien also
zwei Urbilder von . Dann ist
und somit ist . Daher ist . Die Abbildung ist also wohldefiniert. Seien und seien Urbilder davon. Dann ist ein Urbild von und daher ist
D.h. ist ein Gruppenhomomorphismus.
Aufgabe (3 Punkte)
Es seien und zyklische Gruppen und ihre Produktgruppe. Zeige, dass sich als Untergruppe von realisieren lässt.
Es sei
und
Dann ist
eine zyklische Untergruppe der Ordnung von und ebenso
eine zyklische Untergruppe der Ordnung von . Daher ist insgesamt
eine Realisierung von als Untergruppe von .
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (3 Punkte)
Berechne die Eigenverteilung zur spaltenstochastischen Matrix
Wir berechnen den Kern von
Dieser wird von erzeugt und die stationäre Verteilung ist