Lösung
- Die offene Kugel zum Mittelpunkt
und Radius
ist durch
-

definiert.
- Es sei
ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum,
ein
reelles Intervall,
eine offene Menge und
-
ein Vektorfeld auf
. Dann nennt man
-

die gewöhnliche Differentialgleichung zum Vektorfeld
.
- Man sagt, dass
in einem Punkt
ein isoliertes lokales Minimum besitzt, wenn es ein
derart gibt, dass für alle
mit
und
die Abschätzung
-

gilt.
- Der Gradient von
in
ist der eindeutig bestimmte Vektor
mit
-

für alle
.
- Das Taylor-Polynom vom Grad
zu
in
ist
-
- Es sei
ein
endlichdimensionaler
reeller Vektorraum,
ein
reelles Intervall,
eine
offene Menge
und
-
ein
Vektorfeld
auf
. Man sagt, dass das Vektorfeld
einer Lipschitz-Bedingung genügt, wenn es eine
reelle Zahl
gibt mit
-
für alle
und
.
Formuliere die folgenden Sätze.
- Die
Abschätzung von Cauchy-Schwarz
(oder
Ungleichung von Cauchy-Schwarz).
- Die Kettenregel zu zwei total differenzierbaren Abbildungen
-
und
-
in einem Punkt
.
- Der Satz über die Differentialgleichung zu einem Gradientenfeld.
Lösung
- Es sei
ein Vektorraum über
mit einem Skalarprodukt
und der zugehörigen Norm
. Dann gilt die Abschätzung
-

für alle
.
- Die zusammengesetzte Abbildung
ist ebenfalls total differenzierbar, und zwischen den
totalen Differentialen
in einem Punkt
besteht die Beziehung
-
- Es sei
ein
euklidischer Vektorraum,
offen,
-
eine
differenzierbare Funktion
und
-
das zugehörige
Gradientenfeld.
Es sei
-
eine
Lösung der Differentialgleichung
-
Dann steht
senkrecht
auf dem
Tangentialraum
der
Faser
von
durch
für alle
, für die
reguläre Punkte
von
sind.
Aufgabe (4 (1+2+1) Punkte)
Lösung
a) Nach dem Lösungsansatz für homogene lineare Differentialgleichungen müssen wir zuerst eine Stammfunktion von
bestimmen, eine solche ist
. Die Exponentialfunktion davon ist
, so dass
(mit
)
die Lösungen von
-

sind.
b) Eine Stammfunktion zu
ist
-
Damit ist
-

eine Lösung der inhomogenen Differentialgleichung und somit sind
-
alle Lösungen.
c) Wenn zusätzlich die Anfangsbedingung
erfüllt sein soll, so muss
-

gelten, also
-

Die Lösungs des Anfangsproblems ist also
-

Lösung
Bestimme die
Länge
der durch
-
gegebenen Schraubenlinie für
zwischen
und
,
wobei
.
Lösung
Es ist

Lösung
Es sei
der Radius des Kreises,
der Winkel im Bogenmaß und
wie in der Skizze. Dann gelten die Beziehungen
-

-

und
-

Daraus ergibt sich
(
ist sicher keine Lösung)
-

-

und somit
-

Multiplikation mit
ergibt
-

bzw.
-

Diese Funktion
hat für
eine Nullstelle, die für das Problem aber irrelevant ist. An der Stelle
ist die Funktion streng wachsend und an der Stelle
besitzt die Funktion einen negativen Wert, nach dem Zwischenwertsatz muss es also im Intervall
eine Nullstelle geben, die man mit einer Intervallhalbierung berechnen kann.
Aufgabe (8 (5+3) Punkte)
a) Bestimme den Lösungsraum des linearen Differentialgleichungssystems
-
b) Löse das Anfangswertproblem
-
mit der Anfangsbedingung
.
Lösung
a) Wir berechnen die Eigenwerte der Matrix. Das charakteristische Polynom davon ist
-

Daher sind
und
die Eigenwerte, und daher ist die Matrix diagonalisierbar.
Zur Bestimmung eines Eigenvektors zum Eigenwert
berechnen wir den Kern von
-
Dies ergibt den Eigenvektor
zum Eigenwert
und damit die erste Fundamentallösung
-
Zur Bestimmung eines Eigenvektors zum Eigenwert
berechnen wir den Kern von
-
Dies ergibt den Eigenvektor
zum Eigenwert
und damit die zweite Fundamentallösung
-
Die allgemeine Lösung hat demnach die Form
-

mit
.
b)
Um das Anfangsproblem zu lösen müssen wir
und
so bestimmen, dass
-
ist. Die zweite Gleichung bedeutet
. Wir addieren das
-fache der ersten Zeile zu
dazu und erhalten
-

woraus sich
-

und somit
-

ergibt. Daher ist
-

Die Lösung des Anfangswertproblems ist also
-
Berechne
-
in einem vierdimensionalen
Standard-Minkowski-Raum.
Lösung
Es ist

Lösung
Wir haben nach Voraussetzung
(wobei wir
setzen)
-

und
-

mit linearen Abbildungen
und
,
und mit in
stetigen Funktionen
und
,
die beide in
den Wert
annehmen. Damit gilt

Dabei haben wir in der dritten Gleichung die lineare Approximation für
-

eingesetzt. Die beiden letzten Gleichungen gelten nur für
.
Der Ausdruck
-

ist unser Kandidat für die Abweichungsfunktion. Der erste Summand
ist in
stetig und hat dort auch den Wert
. Es genügt also den zweiten Summanden zu betrachten. Der
-Ausdruck ist in einer Umgebung der Null beschränkt, da
auf der
kompakten
Einheitssphäre
nach Satz . (Mathematik für Anwender (Osnabrück 2020-2021))
beschränkt ist und da
in
stetig ist. Daher hängt die Stetigkeit nur von dem rechten Faktor ab. Aber
hat für
den Grenzwert
. Damit ist auch
in
stetig und hat dort den Grenzwert
.
Aufgabe (6 (1+3+2) Punkte)
Lösung
Wir arbeiten mit der Variablenreihenfolge
.
- Die Jacobi-Matrix ist
-
Der einzige kritische Punkt ist der Nullpunkt.
- Die Hesse-Matrix ist
(in jedem Punkt)
gleich
-
Diese hat die linear unabhängigen
Eigenvektoren
und
zum
Eigenwert
und die beiden linear unabhängigen Eigenvektoren
und
zum Eigenwert
. Deshalb hat die Hasse-Matrix den Typ
. Insbesondere besitzt die Determinante kein lokales Extremum.
- Wir betrachten den Untervektorraum der Matrizen, der durch die beiden Bedingungen
und
gegeben ist, also den zweidimensionalen Untervektorraum der Matrizen der Form
-
Auf diesem Untervektorraum ist die Determinante durch
gegeben und hat im Nullpunkt ein isoliertes globales Minimum.
Aufgabe (9 (2+2+5) Punkte)
Wir betrachten die Abbildung
-
a) Bestimme die regulären Punkte der Abbildung
. Zeige, dass
regulär ist.
b) Beschreibe für den Punkt
den
Tangentialraum an die Faser
von
durch
.
c) Man gebe für
einen lokalen Diffeomorphismus zwischen einem offenen Intervall und einer offenen Umgebung von
in der Faser
durch
an.
Lösung
a) Die Jacobi-Matrix der Abbildung ist
-

Diese Matrix besitzt maximalen Rang, wenn die erste Zeile kein Vielfaches der zweiten Zeile ist. Die Bedingung lautet also
-
D.h. die singulären Punkte der Abbildung sind die Punkte der von
erzeugten Geraden. Der Punkt
gehört nicht zu dieser Geraden, da
keine Lösung besitzt.
b) Der Tangentialraum an
in
ist der Kern des totalen Differentials, also der Kern von
-
Zur Bestimmung des Kerns muss man also das lineare Gleichungssystem
-
lösen. Durch Subtraktion der beiden Zeilen folgt
und daher ist der Tangentialraum gleich der Geraden
-
c) Der Punkt
wird unter der Abbildung
auf
abgebildet. Die Faser darüber wird durch die beiden Gleichungen
-
beschrieben. Wir lösen die lineare Gleichung nach
auf und setzen das Ergebnis
-
in die quadratische Gleichung ein. Das ergibt
-
bzw.
-
Wir lösen dies nach
auf und erhalten zunächst
-
und durch quadratisches Ergänzen
-
Daraus ergibt sich
-
Dabei ist die Wurzel für
und damit insbesondere für
definiert. Da für
ja
sein soll, muss man das negative Vorzeichen nehmen. Somit liefert die Abbildung
-
eine Bijektion dieses offenen Intervalls mit der offenen Teilmenge der Faser
durch
, die durch
gegeben ist. Es ist ein Diffeomorphismus, da diese Abbildung differenzierbar ist und ihre Ableitung wegen der zweiten Komponenten nirgendwo verschwindet.
Aufgabe (11 (4+7) Punkte)
Wir betrachten die Funktion
-
a) Bestimme zu jedem Punkt
das Volumen des Körpers
-

b) Zeige, dass das
(von
abhängige)
Volumen aus Teil a) in genau einem Punkt
minimal ist
(dieser Punkt muss nicht explizit angegeben werden).
Lösung
a) Das Volumen ist

b) Die Ableitung der Volumenfunktion
-

ist
-
Ein Minimum kann nur vorliegen, wenn die Ableitung
ist. Wir zeigen, dass dies nur für ein
der Fall sein kann. Wegen der ersten Komponente muss
sein. Wir zeigen, dass die zweite Komponente
-

ebenfalls nur eine Nullstelle besitzt, indem wir zeigen, dass
streng wachsend ist. Die Ableitung von
ist
-

Diese Funktion ist für
und
offenbar positiv, sie besitzt also genau ein Minimum, und zwar wegen
-

bei
-

Der Wert des Minimums von
ist
-

Dies bedeutet, dass
stets positiv ist und somit ist
streng wachsend. Da ferner
ein Polynom vom Grad
ist, also
für
und
für
gilt, besitzt
genau eine Nullstelle. Insgesamt besitzt also
genau einen kritischen Punkt.
Wir müssen noch zeigen, dass in dem einzigen kritischen Punkt ein Minimum von
vorliegt. Die Hesse-Matrix zu
ist
-
Diese Matrix ist für jedes
nach der oben durchgeführten Berechnung positiv definit, also liegt im kritischen Punkt ein Minimum vor.