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Riemannsche Fläche/Invertierbare Garbe/Serre-Dualität/Textabschnitt

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Im Beweis der Serre-Dualität orientieren wir uns stark an Forster und Möller.


Es sei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche und eine invertierbare Garbe auf .

Dann ist die natürliche Abbildung

injektiv.

Hier stehen links Modulgarbenhomomorphismen und rechts -lineare Abbildungen, die Gesamtzuordnung ist ein Gruppenhomomorphismus. Es sei nicht die Nullabbildung. Dann ist injektiv, da beide Garben invertierbar sind. Es liegt somit eine kurze exakte Garbensequenz

vor, wobei die Quotientengarbe nach Fakt einen diskreten Träger besitzt und ihre erste Kohomologie verschwindet. Es liegt somit die lange exakte Kohomologiesequenz

vor. Daher ist surjektiv und wegen ist es nicht die Nullabbildung.


Wir wissen noch nicht, dass das Residuum eine Bijektion

definiert, nur, dass die Abbildung nichttrivial, also surjektiv ist. Wir werden von nun an die Dualität über das Residuum betrachten. Wir schreiben für den Dualraum von . Die vorstehende Aussage gilt auch in dieser Situation.


Es sei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche und eine invertierbare Garbe auf .

Dann ist die natürliche Abbildung

injektiv.

Dies folgt unmittelbar aus Fakt.



Es sei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche und seien und invertierbare Garben auf . Es sei ein nichttrivialer Schnitt.

Dann ist die natürliche Abbildung

injektiv.

Der Schnitt führt zu einem injektiven Garbenhomomorphismus und durch Tensorierung zu einem injektiven Homomorphismus . Nach Fakt ist

surjektiv und daher ist die duale Abbildung injektiv.



Es sei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche und seien Divisoren auf . Es sei ein kanonischer Divisor von .

Dann liegt ein kommutatives Diagramm

vor, wobei alle Abbildungen injektiv sind. Dabei gilt

Links steht die zu

gehörende Einbettung der zugehörigen invertierbaren Garben, siehe Fakt. Rechts steht die injektive duale Abbildung zur surjektiven Abbildung

die wiederum zur Einbettung

gehört. Es ist

Ein globaler Schnitt in dieser Garbe ist das gleiche wie ein Modulhomomorphismus

was wiederum das gleiche wie ein Homomorphismus

ist. Daher folgt die Injektivität der horizontalen Abbildungen aus Fakt.

Es sei nun eine Linearform gegeben, das einerseits von und andererseits von herrührt. Wir müssen zeigen. Nehmen wir an, dass das nicht gilt. Dann gibt es einen Punkt derart, dass die Ordnung von in echt kleiner als die Ordnung von in ist. Um einen Widerspruch zu erreichen, konstruieren wir eine Kohomologieklasse , die unter , also unter

und unter einen unterschiedlichen Wert hat.

Es sei eine Kreisscheibenumgebung derart, dass auf die Divisoren trivial sind.


Der folgende Satz beschreibt die sogenannte Serre-Dualität.


Es sei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche und eine invertierbare Garbe auf .

Dann definiert die natürliche Abbildung

eine vollständige Dualität.

Es sei mit einem Divisor . Es sei das Geschlecht von und es sei ein kanonischer Divisor. Wegen Fakt genügt es zu zeigen, dass

auch surjektiv ist. Es sei dazu

eine Linearform . Es sei ein Punkt, wir betrachten die Divisoren . Es sei zunächst fixiert. Ein globaler Schnitt definiert durch Tensorierung (siehe Fakt) mit einen Homomorphismus

und damit via

eine Linearform auf , die wir mit bezeichnen. Es sei

Für ist nach Fakt auch und daher ist die Gesamtzuordnung

injektiv. Insbesondere haben und die gleiche Dimension. Daher haben wir nach Fakt die Dimensionsabschätzung

Neben betrachten wir einen weiteren Untervektorraum von , nämlich das natürliche Bild

Dessen Dimension stimmt nach Fakt mit der Dimension von überein und kann nach Fakt (mit und ) durch

für ein von und abhängiges abgeschätzt werden. Ferner ist für

der Grad von negativ und somit besitzt für diese keine globalen Schnitte nach Fakt. Nach Fakt ist daher

Die Zahl geht also in alle drei relevanten Dimensionen einfach linear ein. Für hinreichend groß übertrifft also die Summe der Dimensionen von und von die Dimension des umgebenden Raumes. Es sei nun ein solches gewählt. Nach Fakt ist dann

Ein nichttriviales Element darin hat einerseits eine Darstellung als mit und andererseits als Bild von einem Element aus . Es gilt also

Wegen ist . Somit ist und daher ist

Wir betrachten das kommutative Diagramm

wobei alle Abbildungen injektiv sind. Wir fassen das von rechts oben rechts unten auf. Wegen

ist . Dabei gilt rechts unten die Gleichheit . Nach Fakt rührt damit von oben links her.



Es sei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche.

Dann ist eindimensional und die Residuenabbildung ist bijektiv.

Dies folgt aus Fakt, wenn man dort setzt.


Mit diesem Wissen kann man die Serre-Dualität allein mit und auch ohne die Residuenabbildung formulieren.



Es sei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche.

Dann sind die Vektorräume und in natürlicher Weise dual zueinander.

Dies folgt aus Fakt mit unter Verwendung von


Die bijektive Zuordnung

aus Fakt ist so zu verstehen. Eine globale Differentialform definiert einen (ebenfalls mit bezeichneten) Garbenhomomorphismus

und dazu die erste Kohomologieabbildung

Die Auswertung mit dem Residuum ergibt dann den Wert in . Der rechnerische Aufwand hängt wesentlich davon ab, in welcher Form die Kohomologieklasse vorliegt. Wenn Čech-kohomologisch als vorliegt, so erhält man bei gegebenem eine entsprechende Darstellung . Wenn als Klasse zu einer Hauptteilverteilung vorliegt, so gehört dazu direkt die Hauptteilverteilung von holomorphen Differentialformen und dazu wiederum die Residuenauswertung im Sinne der Definition.




Es sei eine kompakte zusammenhängende riemannsche Fläche.

Dann stimmt das kohomologische Geschlecht von mit dem differentiellen Geschlecht von überein.

Dies folgt unmittelbar aus Fakt.