Lösung
- Das Element
heißt Grenzwert von
in
, wenn es für jedes
ein
gibt mit der folgenden Eigenschaft: Für jedes
ist
.
- Der Raum
heißt wegzusammenhängend, wenn er nicht leer ist und es zu je zwei Punkten
eine
stetige Abbildung
-
mit
und
gibt.
- Die Abbildung
heißt in
differenzierbar, wenn der
Limes
-
existiert.
- Ein Vektorfeld ist eine
Abbildung
-
wobei
ein reelles Intervall ist.
- Die Abbildung
heißt differenzierbar in Richtung
, falls
in jedem Punkt
in Richtung
differenzierbar
ist. In diesem Fall heißt die Abbildung
-
die Richtungsableitung von
in Richtung
.
- Eine Abbildung
-
heißt Bilinearform, wenn für alle
die induzierten Abbildungen
-
und für alle
die induzierten Abbildungen
-
-
linear
sind.
Lösung
- Die Abbildung
ist genau dann im Punkt
stetig,
wenn für jede
konvergente Folge
in
mit
auch die
Bildfolge
konvergent mit dem Grenzwert
ist.
- Jedes nichtkonstante Polynom
über den komplexen Zahlen besitzt eine Nullstelle.
- Es sei
ein
reelles
offenes Intervall,
eine
offene Menge
und
-
ein
Vektorfeld
auf
derart, dass die
partiellen Ableitungen
nach
existieren und
stetig
sind. Dann genügt
lokal einer Lipschitz-Bedingung.
Zeige, dass für
die Abschätzung
-

gilt.
Lösung
Es ist

Nach
Aufgabe 21.6 (Analysis (Osnabrück 2021-2023))
ist
-

und nach
Satz 32.11 (Analysis (Osnabrück 2021-2023))
ist dies
.
Lösung
Wir zeigen, dass das Komplement
offen ist. Es sei dazu ein Punkt
,
,
gegeben. D.h. dass
weder ein Folgenglied noch ein Häufungspunkt der Folge ist. Da
kein Häufungpunkt ist bedeutet, dass es ein
derart gibt, dass es in
nur endlich viele Folgenglieder gibt. Diese Folgenglieder seien
-
Da
selbst kein Folgenglied ist, ist
für alle
. Daher ist
für alle
und somit
-
Damit ist
eine offene Umgebung von
, die keine Folgenglieder enthält. Dies gilt dann erst recht für
. Diese Menge enthält aber auch keinen Häufungspunkt der Folge. Wäre nämlich
, so würde es in
unendlich viele Folgenglieder geben, was wegen
-
ein Widerspruch ist. Daher haben wir eine offene Umgebung von
gefunden, die zu
disjunkt ist.
Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl der Gastgeberländer und der Weltmeister der Fußballweltmeisterschaften von 1970 bis 2014.
Jahr |
Gastgeber |
Weltmeister
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Es sei
die Menge der Gastgeberländer und
-
die Abbildung, die dem Gastgeberland den Weltmeister zuordnet. Gibt es auf
eine Metrik derart, dass
zu einem vollständigen metrischen Raum wird und dass
eine starke Kontraktion ist?
Lösung
Wir platzieren die Manschaften auf die reelle Gerade mit den Positionen
Südafrika -6
Spanien -3
Italien -1
Deutschland 0
Brasilien 1
Mexiko 2,5
USA 3
Japan 3,5.
Durch die induzierte reelle Metrik liegt ein metrischer Raum vor. Da er endlich ist, ist er vollständig. Die angegebene Abbildung verschiebt die oberen drei Mannschaften um eine Position nach unten, die untersten drei Mannschaften auf Brasilien nach oben, Brasilien auf Deutschland und Deutschland auf sich. Dies ist eine starke Kontraktion: Für zwei obere Mannschaften ist der Abstand der Bildpunkte nach Wahl der Positionen kleiner als der Ausgangsabstand. Zu einer Mannschaften von oben und einer von unten wird der Abstand der Bildpunkte auch kleiner, da sie sich aufeinander zubewegen. Je zwei der drei untersten werden durch die Abbildung vereinigt, ihr Abstand wird also
, und eine dieser Mannschaften hat zu Brasilien mindestens den Abstand
, während der Bildabstand zu
wird.
Es sei
ein Intervall,
ein
euklidischer Vektorraum
und
-
eine
differenzierbare Kurve.
Zeige, dass zwischen dem
totalen Differential
und der
Kurven-Ableitung
die Beziehung
-

besteht.
Lösung
Die Kurvendifferenzierbarkeit im Punkt
bedeutet nach
Definition .
die Existenz des
Limes
-
Diese Existenz ist
(entsprechend
Satz . (Analysis (Osnabrück 2021-2023)))
dazu äquivalent, dass man
-

mit einem Vektor
und einer in
stetigen Abbildung
mir
schreiben kann
(wobei
sein muss).
Dabei kann man hinten
durch
ersetzen
(wobei man auch
abwandeln muss).
Diese lineare Approximierbarkeit ist aber die Definition der
totalen Differenzierbarkeit,
und zwar ist die lineare Abbildung durch
-
gegeben. Somit ist
-

a) Bestimme den Lösungsraum des linearen Differentialgleichungssystems
-
b) Löse das Anfangswertproblem
-
mit der Anfangsbedingung
.
Lösung
a) Wir berechnen die Eigenwerte der Matrix. Das charakteristische Polynom davon ist
-

Daher sind
und
die Eigenwerte, und daher ist die Matrix diagonalisierbar.
Zur Bestimmung eines Eigenvektors zum Eigenwert
berechnen wir den Kern von
-
Dies ergibt den Eigenvektor
zum Eigenwert
und damit die erste Fundamentallösung
-
Zur Bestimmung eines Eigenvektors zum Eigenwert
berechnen wir den Kern von
-
Dies ergibt den Eigenvektor
zum Eigenwert
und damit die zweite Fundamentallösung
-
Die allgemeine Lösung hat demnach die Form
-

mit
.
b)
Um das Anfangsproblem zu lösen müssen wir
und
so bestimmen, dass
-
ist. Die zweite Gleichung bedeutet
. Wir addieren das
-fache der ersten Zeile zu
dazu und erhalten
-

woraus sich
-

und somit
-

ergibt. Daher ist
-

Die Lösung des Anfangswertproblems ist also
-
Beweise den Satz von Schwarz.
Lösung
Durch Betrachten der einzelnen Komponenten von
bezüglich einer
Basis
von
können wir annehmen, dass
und
ist. Wir wollen den eindimensionalen
Mittelwertsatz der Differentialrechnung
anwenden. Sei
ein fixierter Punkt. Wir betrachten die Abbildung
und studieren diese für hinreichend kleine
und
. Wir fixieren diese
(für den Moment)
und betrachten die differenzierbare Abbildung
-
Nach
dem Mittelwertsatz
gibt es ein
(von
und
abhängiges)
mit
-

Nun wenden wir erneut
den Mittelwertsatz
auf die differenzierbare Abbildung
-
an, und erhalten die Existenz eines
mit
-

Zusammen erhalten wir
-

Wenden wir denselben Trick in umgekehrter Reihenfolge an, so erhalten wir
und
,
sodass dieser Ausdruck auch gleich
-
ist. Somit schließen wir für
(hinreichend kleine)
gegebene
,
dass positive
und
existieren mit
-

Für
und
konvergieren auch
und
gegen
. Die Stetigkeit der beiden zweiten Richtungsableitungen impliziert für
die Gleichheit
-

Bestimme das Taylor-Polynom zweiter Ordnung der Funktion
-
im Punkt
.
Lösung
Die relevanten Ableitungen sind
-

-

-

-

-

-

-

-

-

Somit sind die Werte der relevanten Ableitungen im Punkt
gleich
-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

Daher ist das Taylor-Polynom der Ordnung zwei gleich
-
Lösung
- Es sei
eine Stammfunktion zu
. Dann ist
-

Die partiellen Ableitungen von
sind nach
dem Hauptsatz der Infinitesimalrechnung
-

und
-

Ein Punkt
ist also genau dann kritisch, wenn
-

ist.
- Die Hesse-Matrix ist
-
- Das Minorenkriterium sagt für einen kritischen Punkt, dass ein isoliertes lokales Maximum vorliegt, wenn
positiv und
negativ ist, und dass ein isoliertes lokales Minimum vorliegt, wenn
negativ und
positiv ist.
-
Wir betrachten die Abbildung
-
a) Bestimme die Jacobi-Matrix zu dieser Abbildung.
b) Zeige, dass
im Nullpunkt nicht regulär ist.
c) Zeige, dass
in
regulär ist.
Lösung
a) Die Jacobi-Matrix ist
-
b) Die Jacobi-Matrix im Nullpunkt ist
-
Diese Matrix hat den Rang
, sodass der Nullpunkt nicht regulär ist.
c) Die Jacobi-Matrix in
ist
-
Die Determinante der vorderen
-Untermatrix ist
, sodass die ersten vier Spaltenvektoren linear unabhängig sind und daher der Rang der Matrix gleich
ist. Daher handelt es sich um einen regulären Punkt.
Es sei
-
eine Funktion.
a) Realisiere den
Graphen
von
als
Faser
zu einer Abbildung
-
über
.
b) Es sei
stetig differenzierbar. Zeige, dass die Punkte auf dem Graphen von
regulär
sind.
Lösung
a) Es sei
.
Dann ist
genau dann, wenn
,
d.h. wenn
ein Punkt des Graphen ist.
b) Wenn
stetig differenzierbar ist, so ist
stetig differenzierbar mit der Jacobi-Matrix
. Diese beschreibt eine surjektive lineare Abbildung in jedem Punkt, also ist
in jedem Punkt regulär.
Beweise den Satz über den Zusammenhang von Anfangswertproblemen und Integralgleichungen.
Lösung
Es sei die Integralbedingung erfüllt. Dann ist
-

und aufgrund
des Hauptsatzes der Infinitesimalrechnung
gilt
.
Insbesondere sichert die Integralbedingung, dass
differenzierbar
ist.
Wenn umgekehrt
eine Lösung des Anfangswertproblems ist, so ist
und daher
-

Wir betrachten das
Vektorfeld
-
a) Zeige mit Hilfe der Integrabilitätsbedingung, dass
ein
Gradientenfeld ist.
b) Bestimme ein
Potential
zu
.
Lösung
a) Es ist
-

und ebenso
-

es ist
-

und ebenso
-

und schließlich ist
-

und ebenso
-

die Integrabilitätsbedingungen sind also erfüllt. Da
sternförmig ist, handelt es sich um ein Gradientenfeld.
b) Ein
Potential
zu
ist
-

wie man durch Ableiten bestätigt.