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Kurs:Mathematik für Anwender I/2/Klausur mit Lösungen

Aus Wikiversity

Aufgabe * (4 Punkte)

Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.

  1. Eine injektive Abbildung
  2. Ein Untervektorraum in einem -Vektorraum .
  3. Eine lineare Abbildung

    zwischen den -Vektorräumen und .

  4. Die geometrische Reihe für .
  5. Die Stetigkeit einer Abbildung

    in einem Punkt .

  6. Die Differenzierbarkeit einer Abbildung
    in einem Punkt

    .

  7. Das Taylor-Polynom vom Grad zu einer -mal differenzierbaren Funktion

    in einem Punkt .

  8. Die Fakultätsfunktion

Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.

  1. Eine injektive Abbildung
  2. Ein Untervektorraum in einem -Vektorraum .
  3. Eine lineare Abbildung

    zwischen den -Vektorräumen und .

  4. Die geometrische Reihe für .
  5. Die Stetigkeit einer Abbildung

    in einem Punkt .

  6. Die Differenzierbarkeit einer Abbildung
    in einem Punkt

    .

  7. Das Taylor-Polynom vom Grad zu einer -mal differenzierbaren Funktion

    in einem Punkt .

  8. Die Fakultätsfunktion


 


Aufgabe * (4 Punkte)

Formuliere die folgenden Sätze.

  1. Der Binomische Lehrsatz.
  2. Das Injektivitätskriterium für lineare Abbildungen.
  3. Das Quotientenkriterium für Reihen.
  4. Der Mittelwertsatz der Integralrechnung.
  1. Es seien Elemente in einem Körper. Ferner sei eine natürliche Zahl.

    Dann gilt

  2. Es sei ein Körper, und seien - Vektorräume und

    sei eine - lineare Abbildung.

    Dann ist genau dann injektiv, wenn ist.

  3. Es sei

    eine Reihe von reellen Zahlen. Es gebe eine reelle Zahl mit und ein

    für alle (insbesondere sei für ).

    Dann konvergiert die Reihe absolut.

  4. Es sei ein kompaktes Intervall und sei

    eine stetige Funktion.

    Dann gibt es ein mit


 


Aufgabe * (4 Punkte)

Zeige, dass für jede natürliche Zahl die Abschätzung

gilt.

Für ergibt sich die Abschätzung durch direktes Nachrechnen. Für wird die Aussage durch Induktion bewiesen. Wir nehmen also an, dass die Aussage für ein schon bewiesen ist und haben sie für zu zeigen. Dies ergibt sich aus

wobei wir in der zweiten Zeile die Induktionsvoraussetzung, in der vierten Zeile die Voraussetzung und in der fünften Zeile den binomischen Lehrsatz angewendet haben.


 


Aufgabe * (4 (1+1+2) Punkte)

Die Zeitungen und verkaufen Zeitungsabos und konkurrieren dabei um einen lokalen Markt mit potentiellen Lesern. Dabei sind innerhalb eines Jahres folgende Kundenbewegungen zu beobachten.

  1. Die Abonnenten von bleiben zu bei , wechseln zu , wechseln zu und werden Nichtleser.
  2. Die Abonnenten von bleiben zu bei , wechseln zu , wechseln zu und werden Nichtleser.
  3. Die Abonnenten von bleiben zu bei , niemand wechselt zu , wechseln zu und werden Nichtleser.
  4. Von den Nichtlesern entscheiden sich je für ein Abonnement von oder , die übrigen bleiben Nichtleser.

a) Erstelle die Matrix, die die Kundenbewegungen innerhalb eines Jahres beschreibt.

b) In einem bestimmten Jahr haben alle drei Zeitungen je Abonnenten und es gibt Nichtleser. Wie sieht die Verteilung ein Jahr später aus?

c) Die drei Zeitungen expandieren in eine zweite Stadt, wo es bislang überhaupt keine Zeitungen gibt, aber ebenfalls potentielle Leser. Wie viele Leser haben dort die einzelnen Zeitungen (und wie viele Nichtleser gibt es noch) nach drei Jahren, wenn dort die gleichen Kundenbewegungen zu beobachten sind?

a) Die Matrix, die die Kundenbewegungen (in der Reihenfolge und Nichtleser) beschreibt, ist

b) Die Kundenverteilung nach einem Jahr zur Ausgangsverteilung ist

c) Die Ausgangsverteilung ist , daher ist die Verteilung nach einem Jahr gleich .

Nach zwei Jahren ist die Kundenverteilung

Nach drei Jahren ist die Kundenverteilung


 


Aufgabe * (7 Punkte)

Es sei ein Körper und ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei ein Untervektorraum. Zeige, dass es einen -Vektorraum und eine surjektive -lineare Abbildung

derart gibt, dass ist.

Der Unterraum ist ebenfalls endlichdimensional. Es sei eine Basis von , die wir durch zu einer Basis von ergänzen können. Es sei . Wir betrachten die lineare Abbildung

die durch

und

festgelegt ist (dabei sei der -te Standardvektor des ), was nach dem Basisfestlegungssatz möglich ist. Wegen

ist die Abbildung surjektiv. Offenbar ist . Es sei

Dann ist

Da die Standardbasis vorliegt, sind die und daher ist . Also ist .


 


Aufgabe * (4 Punkte)

Bestimme die komplexen Zahlen , für die die Matrix

nicht invertierbar ist.

Die Matrix ist genau dann invertierbar, wenn ihre Determinante ist. Wir müssen also die Nullstellen der Determinante bestimmen. Die Determinante ist (nach der Regel von Sarrus)

Dies ist gleich genau dann, wenn

ist. Durch quadratisches Ergänzen führt diese Gleichung auf

Daher sind

die beiden einzigen Lösungen der quadratischen Gleichung. Diese zwei reellen Zahlen sind also die einzigen (reellen oder komplexen) Zahlen, für die die Matrix nicht invertierbar ist.


 


Aufgabe * (3 Punkte)

Führe die ersten drei Schritte des babylonischen Wurzelziehens zu mit dem Startwert durch (es sollen also die Approximationen für berechnet werden; diese Zahlen müssen als gekürzte Brüche angegeben werden).

Die Formel für lautet

Daher ist

Somit ist

Schließlich ist


 


Aufgabe * (4 Punkte)

Untersuche, ob die Reihe

konvergiert oder divergiert.

Für ist

und für ist

Daher gilt für die Reihenglieder für die Abschätzung

Die Reihe konvergiert nach Beispiel ***** und dies gilt auch für . Nach dem Majorantenkriterium konvergiert auch

und daher konvergiert auch die in Frage stehende Reihe.


 


Aufgabe * (4 Punkte)

Berechne das Cauchy-Produkt bis zur vierten Potenz der geometrischen Reihe mit der Exponentialreihe.

Die geometrische Reihe ist und die Exponentialreihe ist . Das Cauchy-Produkt von zwei Reihen ergibt sich einfach dadurch, dass man jeden Summanden mit jedem Summanden multipliziert und gleiche Potenzen aufsummiert. Daher können die Potenzen etc. ignoriert werden und es ist

Das Cauchy-Produkt bis zur vierten Potenz der beiden Reihen ist also


 


Aufgabe * (2 (1+1) Punkte)

Wir betrachten die Funktion

a) Bestimme die Ableitung .

b) Bestimme die zweite Ableitung .

a) Es ist

b) Es ist


 


Aufgabe * (3 Punkte)

Wir betrachten die Funktion

Bestimme die Tangenten an , die lineare Funktionen sind (die also durch den Nullpunkt verlaufen).

Eine lineare Funktion wird durch mit beschrieben. Eine lineare Funktion, die im Punkt tangential zu ist, muss und erfüllen. Daraus ergibt sich die Bedingung

bzw.

Also ist oder . Daher gibt es zwei Tangenten an , die lineare Funktionen sind, nämlich und .


 


Aufgabe * (6 Punkte)

Beweise den Mittelwertsatz der Integralrechnung.

Es sei

eine stetige Funktion. Über dem kompakten Intervall ist die Funktion nach oben und nach unten beschränkt, es seien und das Minimum bzw. das Maximum der Funktion, die aufgrund von Fakt ***** angenommen werden. Dann ist insbesondere für alle und

Daher ist mit einem und aufgrund des Zwischenwertsatzes gibt es ein mit .


 


Aufgabe * (3 Punkte)

Berechne das bestimmte Integral zur Funktion

über .

Eine Stammfunktion zu ist

Daher ist


 


Aufgabe * (6 (5+1) Punkte)

Es sei

a) Bestimme die reelle Partialbruchzerlegung von .

b) Bestimme eine Stammfunktion von .

a) Division mit Rest ergibt

Daher ist

Wegen machen wir den Ansatz

Dies führt auf

Somit ist und , woraus sich und ergibt. Also ist

Somit ist die Partialbruchzerlegung gleich

b) Eine Stammfunktion zu ist (auf dem Definitionsbereich)


 


Aufgabe * (5 Punkte)

a) Finde alle Lösungen der gewöhnlichen Differentialgleichung ()

b) Finde alle Lösungen der gewöhnlichen Differentialgleichung ()

c) Löse das Anfangswertproblem

a) Nach dem Lösungsansatz für homogene lineare Differentialgleichungen müssen wir zuerst eine Stammfunktion von bestimmen, eine solche ist . Die Exponentialfunktion davon ist , sodass (mit ) die Lösungen von

sind.

b) Eine Stammfunktion zu ist

Damit ist

eine Lösung der inhomogenen Differentialgleichung und somit sind

alle Lösungen.

c) Wenn zusätzlich die Anfangsbedingung erfüllt sein soll, so muss

gelten, also

Die Lösungs des Anfangsproblems ist also


 

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