Kurs:Lineare Algebra/Teil II/17/Klausur mit Lösungen
Aufgabe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | |
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Punkte | 3 | 3 | 4 | 0 | 4 | 4 | 0 | 3 | 0 | 0 | 0 | 5 | 0 | 2 | 7 | 5 | 0 | 5 | 45 |
Aufgabe (3 Punkte)
Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.
- Ein euklidischer Vektorraum.
- Eine nicht-ausgeartete Bilinearform.
- Ein
normaler
Endomorphismus
auf einem endlichdimensionalen - Vektorraum mit Skalarprodukt .
- Eine Ordnungsrelation auf einer Menge .
- Die Restklassengruppe zu einem Normalteiler in einer Gruppe .
- Das
Tensorprodukt
von linearen Abbildungen
für .
- Unter einem euklidischen Vektorraum versteht man einen reellen endlichdimensionalen Vektorraum mit Skalarprodukt.
- Die Bilinearform
heißt nicht ausgeartet, wenn für alle , die induzierten Abbildungen
und für alle , die induzierten Abbildungen
nicht die Nullabbildung sind.
- Ein
Endomorphismus
heißt normal, wenn und vertauschbar sind.
- Die
Relation
heißt Ordnungsrelation, wenn folgende drei Bedingungen erfüllt sind.
- Es ist für alle .
- Aus und folgt stets .
- Aus und folgt .
- Die
Quotientenmenge
mit der eindeutig bestimmten Gruppenstruktur heißt Restklassengruppe von modulo .
- Zu den
-
linearen Abbildungen
heißt die lineare Abbildung
das Tensorprodukt der .
Aufgabe (3 Punkte)
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Kongruenzsatz für Dreiecke.
- Der Trägheitssatz von Sylvester.
- Der Satz über die universelle Eigenschaft des Dachproduktes.
- Zwei Dreiecke in einer euklidischen Ebene sind genau dann zueinander kongruent, wenn ihre Seitenlängen übereinstimmen.
- Es sei ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum mit einer symmetrischen Bilinearform vom Typ . Dann ist die Gramsche Matrix von bezüglich einer jeden Orthogonalbasis eine Diagonalmatrix mit positiven und negativen Einträgen.
- Es sei ein
Körper,
ein
-
Vektorraum
und . Es sei
eine alternierende multilineare Abbildung in einen weiteren -Vektorraum . Dann gibt es eine eindeutig bestimmte lineare Abbildung
Aufgabe (4 Punkte)
Zeige, dass die Funktionen
mit
zu im Raum der stetigen Funktionen von nach ein Orthonormalsystem bezüglich des durch
gegebenen Skalarproduktes bilden. Verwende dabei Grundtatsachen über die komplexe Exponentialfunktion.
Es ist
Bei ist dies
Bei ist dies
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (4 Punkte)
Ohne Einschränkung sei gemäß Satz 33.8 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025))
mit dem Standardskalarprodukt. Die Spalten in der beschreibenden Matrix zu bezüglich der Standardbasis sind
und diese bilden nach Voraussetzung ebenfalls eine Orthonormalbasis des . Insbesondere ist
Daher ist
Somit folgt die Aussage aus dem Determinantenmultiplikationssatz und aus Satz 17.5 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)).
Aufgabe (4 (1+1+2) Punkte)
In den folgenden Teilaufgaben sollen Dreiecke beschrieben werden, für die jeweils ein Eckpunkt und der Höhenfußpunkt durch diese Ecke ist. Es sind jeweils die beiden anderen Eckpunkte anzugeben.
- Ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck mit dem rechten Winkel in .
- Ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck mit dem rechten Winkel auf der -Achse.
- Ein gleichseitiges Dreieck.
Die Dreiecksseite gegenüber von liegt auf der -Achse, die weiteren Punkte haben also die Form und .
- Bei einem gleichschenkligen rechtwinkligen Dreieck bilden die Schenkel den rechten Winkel. Daher ist und die Schenkel müssen mit der -Achse einen Winkel von Grad einschließen. Somit sind und die weiteren Eckpunkte.
- In diesem Fall muss die Höhe eine Dreiecksseite sein. Daher ist ein Eckpunkt und wegen der Gleichschenkligkeit ist (oder ) der weitere Eckpunkt.
- Wegen der Symmetrie in einem gleichseitigen Dreieck ist
und die Bedingung der Gleichseitigkeit
führt auf
also
und somit
Die weiteren Punkte sind also und .
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (3 Punkte)
Der sei mit der Standard-Minkowski-Form versehen. Zeige, dass zu jedem Beobachtervektor die Raumkomponente des Beobachters die Spiegelung seiner Zeitkomponente an der Hauptdiagonalen ist.
Die Raumkomponente des Beobachters mit der Bewegungsgeraden ist und seine Zeitkomponente ist . Dazu Senkrecht zu bezüglich der Minkowski-Form ist , da ja
gilt. Beim Übergang von zu werden die Komponenten vertauscht, und genau dies passiert auch bei der Achsenspiegelung an der Hauptdiagonalen.
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (5 (2+1+2) Punkte)
Für reelle Zahlen setzen wir , wenn es rationale Zahlen mit derart gibt, dass
ist.
- Zeige, dass dies eine Äquivalenzrelation auf ist.
- Bestimme die Äquivalenzklasse zu .
- Man gebe ein Beispiel für zwei reelle Zahlen, die nicht kommensurabel sind, die aber unter äquivalent sind.
Lösung Reelle Zahlen/Rationale Zahlen/Streckung und Verschiebung/Äquivalenzrelation/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (2 Punkte)
Bestimme die eigentliche und die uneigentliche Symmetriegruppe einer Träne in der Ebene.
Die eigentliche Symmetriegruppe besteht allein aus der Identität, die volle Symmetriegruppe besteht aus der Identität und der Achsenspiegelung zur Achse, die (bei einer fallenden Träne) vertikal verläuft.
Aufgabe (7 (3+2+2) Punkte)
Es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum und eine lineare Abbildung.
- Zeige, dass für jeden Vektor die Abschätzung
genau dann gilt, wenn für die Supremumsnorm
gilt.
- Zeige, dass , wenn es die Bedingungen aus Teil (1) erfüllt, stabil ist.
- Man gebe ein Beispiel für ein , das stabil ist, das aber nicht die Eigenschaften aus Teil (1) besitzt.
- Es sei zunächst die Bedingung für alle Vektoren erfüllt. Dann ist
Wenn umgekehrt die Supremumsnorm ist, so gilt für jeden Vektor die Abschätzung
- Aus
folgt durch eine einfache Induktion direkt
für alle . Zu jedem Vektor sind also die Werte unter allen Potenzen von durch beschränkte und somit ist die Abbildung stabil.
- Wir betrachten die Matrix , die nach Satz 53.10 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)) (5) stabil ist. Der Standardvektor wird dabei auf abgebildet, der in der euklidischen Norm größer als der Ausgangsvektor ist.
Aufgabe (5 Punkte)
Wir betrachten die spaltenstochastische Matrix
Bestimme das minimale derart, dass in der -ten Potenz die Differenz der ersten zur zweiten Spalte bezüglich der Maximumsnorm des ist.
Wir schreiben
Es ist
und
die Differenz der Einträge ist und somit größer als in der Maximumsnorm (die erste Differenz ist gleich der zweiten Differenz wegen der stochastischen Eigenschaft).
Es ist
und
die Differenz ist
und daher immer noch größer als in der Maximumsnorm.
Es ist
und
die Differenz ist jetzt
und somit kleiner als in der Maximumsnorm.
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (5 Punkte)
Beweise die universelle Eigenschaft des Dachprodukts.
Wir verwenden die Notation aus Konstruktion 57.3 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)). Durch die Zuordnung
wird nach Satz 10.10 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)) eine - lineare Abbildung
definiert. Da multilinear und alternierend ist, wird unter der Untervektorraum auf abgebildet. Nach Satz 48.7 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)) gibt es daher eine -lineare Abbildung
die mit verträglich ist.
Die Eindeutigkeit ergibt sich daraus, dass die ein
Erzeugendensystem
von bilden und diese auf abgebildet werden müssen.