Lösung
- Die Abbildung
heißt stetig in
, wenn für jedes
ein
derart existiert, dass
-

gilt.
- Es sei
ein
offenes Intervall,
offen
und
-
eine
Funktion.
Dann nennt man den Ausdruck
-

eine Differentialgleichung der Ordnung
.
- Die Matrix
-

heißt die Jacobi-Matrix zu
im Punkt
.
- Man sagt, dass
in
ein lokales Minimum besitzt, wenn es ein
derart gibt, dass für alle
mit
die Abschätzung
-

gilt.
- Man sagt, dass das Vektorfeld
lokal einer Lipschitz-Bedingung genügt, wenn es zu jedem Punkt
eine offene Umgebung
-
derart gibt, dass das auf
eingeschränkte Vektorfeld einer
Lipschitz-Bedingung
genügt.
- Die Rotationsmenge zu
ist
-
Formuliere die folgenden Sätze.
- Die
Abschätzung von Cauchy-Schwarz
(oder
Ungleichung von Cauchy-Schwarz).
- Die Kettenregel zu zwei total differenzierbaren Abbildungen
-
und
-
in einem Punkt
.
- Der
Satz von Picard-Lindelöf.
Lösung
- Es sei
ein Vektorraum über
mit einem Skalarprodukt
und der zugehörigen Norm
. Dann gilt die Abschätzung
-

für alle
.
- Die zusammengesetzte Abbildung
ist ebenfalls total differenzierbar, und zwischen den
totalen Differentialen
in einem Punkt
besteht die Beziehung
-
- Es sei
ein
endlichdimensionaler
reeller Vektorraum,
ein
reelles Intervall,
eine
offene Menge
und
-
ein
Vektorfeld
auf
. Es sei vorausgesetzt, dass dieses Vektorfeld
stetig
sei und
lokal einer Lipschitz-Bedingung
genüge. Dann gibt es zu jedem
ein
offenes Intervall
mit
derart, dass auf diesem Intervall eine eindeutige
Lösung für das Anfangswertproblem
-
existiert.
Finde eine Lösung für die gewöhnliche Differentialgleichung
-
mit
und
.
Lösung
Es liegt eine Differentialgleichung mit getrennten Variablen vor. Wir setzen
-

davon ist
-

eine Stammfunktion. Die Umkehrfunktion davon ist ebenfalls
-

Wir setzen weiter
-

Wir machen den Ansatz für die Partialbruchzerlegung, also
-

Daraus ergibt sich die Bedingung
-

und daraus
-

Also ist
-

eine Stammfunktion von
. Daher ist
-

eine Lösung, die für
definiert ist und für die
gilt.
Beweise das Folgenkriterium für die Stetigkeit einer Funktion
zwischen metrischen Räumen in einem Punkt
.
Lösung
Die Äquivalenz von (1) und (2) ist klar.
Es sei nun (2) erfüllt und sei
eine Folge in
, die gegen
konvergiert. Wir müssen zeigen, dass
ist. Dazu sei
gegeben. Wegen (2) gibt es ein
mit der angegebenen Eigenschaft und wegen der Konvergenz von
gegen
gibt es eine natürliche Zahl
derart, dass für alle
die Abschätzung
-

gilt. Nach der Wahl von
ist dann
-
so dass die Bildfolge gegen

konvergiert.
Es sei (3) erfüllt und
vorgegeben. Wir nehmen an, dass es für alle
Elemente
gibt, deren Abstand zu
maximal gleich
ist, deren Wert
unter der Abbildung aber zu
einen Abstand größer als
besitzt. Dies gilt dann insbesondere für die Stammbrüche
,
.
D.h. für jede natürliche Zahl
gibt es ein
mit
-
Diese so konstruierte Folge
konvergiert gegen
, aber die Bildfolge konvergiert nicht gegen
, da der Abstand der Bildfolgenwerte zu
zumindest
ist. Dies ist ein Widerspruch zu (3).
Von einer Bewegung
-
sei der Geschwindigkeitsverlauf
-

bekannt. Ferner sei
-

bekannt. Bestimme
.
Lösung
Wir bestimmen Stammfunktionen für die einzelnen Komponentenfunktionen. Eine Stammfunktion zu
-

ist
-
eine Stammfunktion zu
ist
-
und eine Stammfunktion zu
ist
-
Deshalb besitzt
die allgemeine Gestalt
-

mit Konstanten
.
Die Bedingung
-

führt auf
-

also ist
-

-

und
-

Insgesamt ist also
-

Bestimme das
Wegintegral
zum Vektorfeld
-

auf
zum Weg
-
Lösung
Es ist
-

und somit ist der
Integrand
des Wegintegrals gleich
-

Eine Stammfunktion davon ist
-
Somit ist

Löse das
Anfangswertproblem
-

mit den Anfangsbedingungen
und
durch einen
Potenzreihenansatz
bis zur vierten Ordnung.
Lösung
Wir machen den Ansatz
-

Aufgrund der Anfangsbedingung ist direkt
und
.
Die relevanten Ausdrücke links sind
-


-

und deren Summe ist mit
gleichzusetzen. Der Vergleich der einzelnen Koeffizienten zu den
führt auf
-

also ist
-

auf
-

also ist
-

und auf
-

also ist

also
-

Die Potenzreihe zu
bis zur vierten Ordnung ist also
-
Der
sei mit der
Standard-Minkowski-Form
versehen. Zeige, dass
ein
Beobachtervektor
ist und bestimme eine
Orthogonalbasis
der Raumkomponente dazu.
Lösung
Es ist
-

also liegt ein Beobachtervektor vor. Die Raumkomponente dieses Beobachters ist die Ebene, die dazu bezüglich der Minkowski-Form senkrecht steht. Dies führt auf die Bedingung
-

was nach Multiplikation mit
zu
-

äquivalent ist. Einfache, linear unabhängige Lösungen sind
und
,
diese bilden eine Basis der Raumkomponente. Um eine Orthogonalbasis zu bekommen, machen wir den Ansatz

also ist
-

und
zusammen mit
-

eine Orthogonalbasis.
Beweise den Satz über den Zusammenhang von totaler Differenzierbarkeit und Richtungsableitung für eine Abbildung
-
in einem Punkt
.
Lösung
Da
eine
lineare Abbildung
von
nach
ist, liefert die Anwendung dieser Abbildung auf einen Vektor
einen Vektor in
.
Nach Voraussetzung haben wir
-

(mit den
üblichen Bedingungen
an
).
Insbesondere gilt für
(hinreichend kleines)
-

Also gilt

da
und der Ausdruck
beschränkt ist.
Es sei
eine dreimal
stetig differenzierbare
Funktion. Zeige
-

Lösung
Unter mehrfacher Anwendung
des Satzes von Schwarz
ist
(die Klammern verdeutlichen, wie der Satz angewendet wird. Für die vierte Gleichung wird verwendet, dass
zweimal stetig differenzierbar ist)

Aufgabe (10 (2+4+2+2) Punkte)
Lösung
- Die
Jacobi-Matrix
ist
-
Für einen kritischen Punkt müssen beide Komponenten
sein. Aus der ersten Komponente folgt
und daraus aus der zweiten Komponente
,
da der Kosinus an den Nullstellen des Sinus keine Nullstelle besitzt. Die kritischen Punkte haben also die Gestalt
-
mit
.
- Zur Bestimmung der lokalen Extrema betrachten wir die
Hesse-Matrix,
diese ist
-
In einem kritischen Punkt
ist diese
-
und zwar hängt das Vorzeichen davon ab, ob
gerade oder ungerade ist. Das
charakteristische Polynom
ist
-

Die Hesse-Matrix hat somit einen positiven und einen negativen Eigenwert und nach
Satz 44.14 (Mathematik für Anwender (Osnabrück 2020-2021))
ist ihr
Typ
. Daher ist sie indefinit und nach
Satz 52.2 (Mathematik für Anwender (Osnabrück 2020-2021))
gibt es keine lokalen Extrema.
- Auf der Diagonalen wird die Funktion zu
.
Für
hat
den Wert
. Deshalb muss zwischen zwei solchen benachbarten Nullstellen nach
Satz 11.13 (Mathematik für Anwender (Osnabrück 2020-2021))
jeweils ein Maximum oder ein Minimum angenommen werden.
- Die Funktion
hat im Nullpunkt den Wert
. Für
echt zwischen
und
sind im positiven Bereich beide Faktoren positiv und im negativen Bereich beide Faktoren negativ. Damit ist
auf diesem Intervall außerhalb des Nullpunktes positiv und somit liegt im Nullpunkt ein isoliertes lokales Minimum vor.
Aufgabe (8 (2+1+1+2+2) Punkte)
Wir betrachten die Abbildung
-
- Bestimme die
Jacobi-Matrix
zu
.
- Berechne die Determinante der Jacobi-Matrix in Abhängigkeit von
.
- Besitzt
im Punkt
lokal eine Umkehrabbildung?
- Besitzt
im Punkt
lokal eine Umkehrabbildung?
- Zeige, dass es genau einen Punkt
mit
-

gibt.
Lösung
- Die Jacobi-Matrix ist
-
- Die Determinante der Jacobi-Matrix ist über Entwicklung nach der ersten Zeile gleich
-

- Die Determinante der Jacobi-Matrix im Punkt
ist
-

Die Jacobi-Matrix ist also in diesem Punkt bijektiv und daher besitzt die Abbildung
nach Satz 53.1 (Mathematik für Anwender (Osnabrück 2020-2021))
in diesem Punkt lokal eine Umkehrabbildung.
- Die Determinante der Jacobi-Matrix ist im Nullpunkt gleich
, das hilft nicht weiter. Betrachten wir Punkte der Form
und
.
Diese werden beide auf
abgebildet und somit ist die Abbildung auf keiner beliebig kleinen offenen Umgebung des Nullpunkts injektiv. Es gibt also keine lokale Umkehrabbildung.
- Die erste Komponente führt auf
,
also
oder
.
Bei
wäre aber der Wert der zweiten Komponente,
, negativ, so dass so kein Urbild aussehen kann. Also ist
.
Wegen der dritten Komponente ist daher
.
Deshalb muss
sein. Der Punkt
wird in der Tat auf
abgebildet.
Berechne das Integral
-
wobei
den Einheitskreis bezeichnet.
Lösung
Es ist

Mit der
Substitution
ist dieses Integral gleich
