Definiere die folgenden
(kursiv gedruckten) Begriffe.
- Das Urbild zu einer Teilmenge
unter einer Abbildung
.
- Ein inverses Element zu einem Element
bezüglich einer
Verknüpfung
-
mit einem
neutralen Element
.
- Die
Übergangsmatrix
zum Basiswechsel von einer Basis
zu einer weiteren Basis
in einem
-
Vektorraum
.
- Ein
Zykel der Ordnung
auf
.
- Der Eigenraum zu
und einem
Endomorphismus
-
auf einem
-
Vektorraum
.
- Die
baryzentrischen Koordinaten
zu einem Punkt
in einem
affinen Raum
über dem
-
Vektorraum
bezüglich einer
affinen Basis
,
.
Lösung
- Zu einer Teilmenge
heißt
-
das Urbild von
unter
.
- Zu
heißt
inverses Element, wenn die Gleichheit
-

gilt.
- Es sei
-

mit den Koeffizienten
. Dann nennt man die
-Matrix
-

die Übergangsmatrix zum Basiswechsel von
nach
.
- Eine Permutation
auf
heißt Zykel der Ordnung
, wenn es eine
-elementige Teilmenge
derart gibt, dass
auf
die Identität ist und
die Elemente aus
zyklisch vertauscht
- Man nennt
-

den Eigenraum von
zum Wert
.
- Man nennt die zu
eindeutig bestimmten Zahlen
-
mit
-

die
baryzentrischen Koordinaten
von
.
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Satz über die Elimination auf Dreiecksgestalt für ein inhomogenes lineares Gleichungssystem über einem Körper
.
- Die
Dimensionsformel
für eine
lineare Abbildung
-
- Der Satz über die jordansche Normalform.
Lösung
- Jedes
(inhomogene)
lineare Gleichungssystem über einem Körper
lässt sich durch elementare Umformungen und durch das Weglassen von überflüssigen Gleichungen in ein
äquivalentes lineares Gleichungssystem
der Stufenform
-
überführen, bei dem alle Startkoeffizienten
von
verschieden sind.
- Unter der Bedingung, dass
endlichdimensional ist, gilt
-

- Zu jedem
trigonalisierbaren Endomorphismus
-
auf einem endlichdimensionalen
-
Vektorraum
gibt es eine
Basis,
bezüglich der die
beschreibende Matrix
jordansche Normalform
besitzt.
Ist die Abbildung
-
injektiv
oder nicht?
Lösung
Es seien
-
Funktionen.
a) Zeige die Gleichheit
-

b) Zeige durch ein Beispiel, dass die Gleichheit
-

nicht gelten muss.
Lösung
Löse das folgende lineare Gleichungssystem über dem Körper
:
-

Lösung
Wir schreiben das Gleichungssystem als
-
-
Wir multiplizieren die zweite Zeile mit
und erhalten
-
Wir nehmen die Differenz der ersten und der dritten Zeile und erhalten
-
Das inverse Element von
ist
, somit ist also
-

Aus der Gleichung
folgt daraus

Bestimme die
Dimension
des von den Vektoren
-
erzeugten
Untervektorraumes
des
.
Lösung
Wir betrachten den ersten, zweiten, dritten und fünften Vektor der Familie, also
-
als Matrix. Die Determinante dieser Matrix ist nach der Entwicklung nach der ersten Spalte gleich
-

der Rang der Matrix ist also
und die sechs Vektoren erzeugen den Gesamtraum. Die Dimension ist also
.
Bestimme die
inverse Matrix
zu
-
Lösung
|
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|
|
|
|
Bestimme den
Kern
der
linearen Abbildung
-
Lösung
Es geht darum, das lineare Gleichungssystem
-
zu lösen. Wir eliminieren mit Hilfe der ersten Gleichung die Variable
. Das resultierende System ist
(
,
)
-
Wir eliminieren nun aus

mittels

die Variable

, das ergibt
(
)
-
Wir können jetzt dieses System lösen, wobei
die anderen Variablen eindeutig festlegt. Es sei
.
Dann ist
.
Damit ist
-

Schließlich ist
-

Die Lösungsmenge, also der Kern, ist somit
-
Beweise die Dimensionsformel für eine
lineare Abbildung
-
Lösung
Es sei
.
Es sei
der
Kern
der Abbildung und
seine
Dimension
(
).
Es sei
-
eine
Basis
von
.
Aufgrund des Basisergänzungssatzes
gibt es Vektoren
-
derart, dass
-
eine Basis von
ist. Wir behaupten, dass
-
eine Basis des Bildes ist. Es sei
ein Element des Bildes
. Dann gibt es ein
mit
.
Dieses
lässt sich mit der Basis als
-

schreiben. Dann ist

sodass sich
als
Linearkombination
der
schreiben lässt.
Zum Beweis der
linearen Unabhängigkeit
der
,
,
sei eine Darstellung der Null gegeben,
-

Dann ist
-

Also gehört
zum Kern der Abbildung und daher kann man
-

schreiben. Da insgesamt eine Basis von
vorliegt, folgt, dass alle Koeffizienten
sein müssen, also sind insbesondere
.
Beweise den Satz über die natürliche Abbildung eines Vektorraumes in sein Bidual.
Lösung
Es sei
fixiert. Zuerst ist zu zeigen, dass
eine Linearform auf dem Dualraum
ist. Offenbar ist
eine Abbildung von
nach
. Die Additivität ergibt sich aus
-

wobei wir die Definition der Addition auf dem Dualraum verwendet haben. Die Verträglichkeit mit der Skalarmultiplikation ergibt sich entsprechend mittels
-

Zum Beweis der Additivität der Gesamtabbildung seien
.
Es ist die Gleichheit
-

zu zeigen. Da dies eine Gleichheit in
ist, also insbesondere eine Gleichheit von Abbildungen, sei
beliebig. Dann folgt die Additivität aus
-

Entsprechend ergibt sich die skalare Verträglichkeit aus
-

Zum Nachweis der Injektivität sei
mit
gegeben. D.h. für alle Linearformen
ist
.
Dann ist aber nach
Lemma 14.7 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025))
schon
-

und nach
dem Injektivitätskriterium
ist
injektiv.
Im endlichdimensionalen Fall folgt die Bijektivität aus der Injektivität und aus
Korollar 13.12 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)).
Es sei
ein nichtkonstantes Polynom. Zeige, dass die Abbildung
-
surjektiv ist.
Lösung
Lösung
Es ist

Es sei
-

mit
.
Zeige durch Induktion, dass
-

ist.
Lösung
Für
-

ist die Aussage klar. Es sei die Aussage für
bewiesen. Dann ist

Es sei
-
ein
Endomorphismus
auf einem
endlichdimensionalen
-
Vektorraum
und sei
ein
Eigenvektor
zu
zum
Eigenwert
.
Es sei
-
die
duale Abbildung
zu
. Wir betrachten Basen von
der Form
mit der Dualbasis
. Man gebe Beispiele für das folgende Verhalten.
a)
ist Eigenvektor von
zum Eigenwert
unabhängig von
.
b)
ist Eigenvektor von
zum Eigenwert
bezüglich einer Basis
, aber nicht bezüglich einer Basis
.
c)
ist bezüglich keiner Basis
ein Eigenvektor von
.
Lösung
a) Wir betrachten die Identität auf
. Jeder Vektor
-

ist Eigenvektor zum Eigenwert
. Die duale Abbildung ist ebenfalls die Identität, und daher ist unabhängig von der gewählten Basis
ein Eigenvektor zum Eigenwert
der dualen Abbildung.
b) Wir betrachten die durch die Matrix
gegebene lineare Abbildung
-
Der Standardvektor
ist ein Eigenvektor zum Eigenwert
. Bezüglich der Dualbasis zur Standardbasis
wird die duale Abbildung durch die gleiche
(transponierte)
Matrix beschrieben und somit ist auch
ein Eigenvektor zum Eigenwert
. Wenn wir dagegen die Basis
betrachten, so ist einerseits
-

und andererseits
-

also sind
und
linear unabhängig
(wegen
ist
nicht die Nullabbildung)
und daher ist
kein Eigenvektor der dualen Abbildung.
c) Wir betrachten die durch
gegebene lineare Abbildung
-
mit dem Eigenvektor
zum Eigenwert
und eine Basis der Form
mit
.
Es ist einerseits
-

und andererseits
-

Wegen
und
sind
und
linear unabhängig,
ist also kein Eigenvektor der dualen Abbildung.
Lösung
Die zu
gehörende lineare Abbildung ist die direkte Summe der zu den Jordan-Blöcken gehörenden linearen Abbildungen auf den zugehörigen Teilräumen. Ein Eigenvektor der Gesamtabbildung muss die Eigenschaft haben, dass jede Komponente davon (bezüglich der Zerlegung) ein Eigenvektor für diese Komponentenabbildung oder gleich
ist. Der Gesamteigenraum ist also die direkte Summe der einzelnen Eigenräume. Daher muss man sich nur eine einzige Jordanmatrix anschauen. Für eine solche Matrix ist aber der Eigenraum in der Tat eindimensional.
Lösung
Die beiden Punkte seien
. Es genügt nach
Lemma 29.14 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025))
zu zeigen, dass
unter
baryzentrischen Kombinationen
abgeschlossen ist. Wegen
und
sind die einzigen baryzentrischen Kombinationen der beiden Punkte
-

und
-

die beide zu der Menge gehören.